Inhalt Nr.1/2005
Seite 1:
Ein bißchen mehr Friede und weniger Streit;
Ein bißchen mehr Güte und weniger Neid;
Ein bißchen mehr Wahrheit immerdar
Und viel mehr Hilfe bei jeder Gefahr.
Ein bißchen mehr Wir und weniger Ich;
Ein bißchen mehr Kraft, nicht so zimperlich.
Ein bißchen mehr Liebe und weniger Haß;
Ein bißchen mehr Wahrheit - Das wäre doch was!
Statt immer nur Unrast ein bißchen mehr Ruh';
Statt immer nur Ich ein bißchen mehr Du.
Statt Angst und Hemmung, ein bißchen mehr Mut
Und Kraft zum Handeln, das wäre gut!
Kein Trübsal und Dunkel, ein bißchen mehr Licht;
Kein quälend Verlangen, ein froher Verzicht -
Und viel, viel mehr Blumen während des Lebens
Denn auf dem Grabe blüh'n sie vergebens.
Peter Rosegger
Gerhard Berger
Gegen die Selbstverständlichkeit des Tötens
und Benützens von Tieren in
unserer Gesellschaft .......
3
Vorurteile gegen die vegetarische Ernährung ............. 9
Erwin Lauppert
Vegetarier sind Mörder? ..............10
Deutscher Pressrat zur "Welt" .....11
Vegane Kinderernährung ..........11
Vegetarismus - Informationen ....12
Nochmals: Katzenfell ...............13
Leserbriefe:
Bruderkriege? .............14
Bücher ...................17
Nochmals: Gold und Tod ... 19
Es folgen einige der Texte:
Seite 3:
Gegen die Selbstverständlichkeit des Tötens
und Benützens von Tieren in unserer Kultur
Vom anthropozentrischen Tierschutz zu den Grundlegungen der Tierrechtsbewegung
Gerhard Berger
Der Text (den wir aus urheberrechtlichen Gründen
hier nicht wiedergeben können wir verweisen auf die Zeitschrift) gibt
einen vor fünf Jahren auf einem Internationalen
Symposion zum Themenkreis Bestandaufnahme der Tierhaltung in der Gegenwart
und Rückblick auf die Bedeutung der Tiere in den Weltkulturen und Weltreligionen,
welches vom Österreichischen Klub der Freunde der Alexander von Humboldt-Stiftung
veranstaltet wurde, gehaltenen Vortrag wieder. Die Veranstaltungsreferate wurden
im Jahre 2002 unter dem Titel Die Katze des Propheten im Passagen
Verlag Wien veröffentlicht.
Gerhard Berger, Pädagoge und Soziologe, ist Direktor i.R. der Pädagogischen
Akademie der r.k. Diözese Graz-Seckau.
Im Mai 1931 proklamierte der Internationale Tierschutzkongreß in Florenz
den Welttierschutztag. Dieser Kongreß verpflichtete.....
Seite 9:
Vorurteile gegen die vegetarische Ernährung
Pressemeldung der Europäischen Vegetarier Union (EVU) vom 24.
Februar 2005
Versuche mit dem Ziel, die vegetarische Lebensweise in Mißkredit zu bringen,
sind bekannt. Der neue Fall aber stellt eine be-sonders bemerkenswerte Kombination
von wissenschaftlich unhaltbaren Aussagen, extremen Lebensbedingungen der untersuchten
Kinder und ganz offensichtlicher finanzieller Beteiligung der Fleischindustrie
dar.
In einem Vortrag vor der "American Asso-ciation for the Advancement of Science" in
Washington machte Professor Lindsay Allen (Universität von Kalifornien)
ernste Anklagen: "Von Tieren stammende Nahrungsmittel haben einige Nährstoffe,
die nirgendwo anders enthalten sind. Hinsichtlich der Ernährung von kleinen
Kindern und schwangeren und stillenden Frauen würde ich so weit gehen zu
sagen, daß es unmoralisch ist, ihnen diese Nahrungsmittel in den Lebensphasen
vorzuenthalten."
Unmoralisch? Die Europäische Vegetarier Union kann diese Aussage keinesfalls
ak-zeptieren und stellt richtig:
1. Die Behauptung von Professor Allen basiert auf einer Studie (1) mit 544 Kindern
in Kenia, die sehr einseitig mangelernährt waren und von denen viele eine
Reihe von Gesundheitsproblemen hatten, unter ande-rem auch Infektionskrankheiten,
die zu inneren Blutungen führen und damit zu einem Mangel am Vitamin B12
und Eisen. Es ist bekannt, daß ein Mangel an B12 die kognitive Entwicklung
von Kindern beeinträchtigen kann. Eine positive gesundheitliche Entwicklung
bei zusätzlichem B12 ist also keinesfalls überraschend.
Obwohl die Kinder an einem Mangel an ver-schiedenen Vitaminen und Mineralstoffen
litten, konnte durch die zusätzliche Gabe von Milch und Fleisch nur der
Wert des Vit-amin B12 im Blutplasma erhöht werden.
Es muß jedoch betont werden, daß von den drei durchgeführten
Tests nur einer für die Fleisch-Gruppe günstige Ergebnisse brachte.
Bei den beiden anderen ergab die Ernährung ohne tierische Produkte (aber
mit Pflanzenöl) die besten Resultate. Bei allen drei Testmethoden hatte
die Milchgruppe die schlechtesten Ergebnisse, in einem Fall sogar schlechter
als die Kontrollgruppe. Wenn man diesen mangelernährten Kindern eine sorgfältig
geplante vegetarische Diät gegeben hätte, man hätte mehr für
deren Gesundheit erreicht.
2. In einigen Berichten bezieht man sich auf nicht weiter spezifizierte "Vegetarier-Studien
in den Vereinigten Staaten und in Europa/Holland", aus denen hervorgehen
soll, daß die Entwicklung eines Kindes ohne Fleisch und Milchprodukte dauerhaft
beeinträchtigt werden könne.
Derartige Behauptungen können leicht durch sehr Beweise widerlegt werden:
- Schon seit mehreren hundert oder sogar tausend Jahren sind viele Inder Vegetarier.
Es gibt nicht die geringsten Anzeichen, daß ihnen diese Lebensweise geschadet
hätte genau das Gegenteil ist der Fall.
- Kinder in einigen europäischen Familien sind Vegetarier in der vierten
oder sogar fünften Generation. Sie sind aufgeweckt und gesund.
- Langjährige Vegetarier sind entsetzt über die von Professor Allen
aufgestellten Behauptungen. Sir Paul McCartney, selbst Vater von vier gesunden
und erfolgreichen vegetarischen Kindern, weist ihre Anklage als "Quatsch" zurück.
- In ihrem Papier "Vegetarische Ernährung", stellt die American
Dietetic Association and Dietitians of Canada (ADA), der größte nationale
Verband für Experten in Ernährungsfragen mit fast 70.000 Mitgliedern,
fest, daß "eine entsprechend geplante vegetarische Ernährung
gesund und ernährungsmäßig vollwertig ist und gesundheitliche
Vorteile bei der Vermeidung und Behandlung bestimmter Krankheiten bringt. [...]
Gut geplante vegane und andere Arten der vegetarischen Ernährungsweise sind
für alle Phasen des Lebenszyklus geeignet, einschließlich Schwangerschaft,
Stillzeit, früher und späterer Kindheit und Pubertät. Vegetarische
Ernährungsweisen bieten eine Reihe von Ernährungsvorteilen.
3. Die Untersuchungen von Professor Allen lassen sogar bei unbefangenen Beobachtern
Zweifel an deren Objektivität aufkommen: Sie wurden auf einer Konferenz "Tierische
Nahrungsmittel und Ernährung in Entwicklungsländern" vorgestellt,
die in Washington im Juni 2002 stattfand und von einer Reihe von Viehzucht- und
Fleischgenossenschaften finanziell gefördert wurde, unter anderem von der
Vereinigung der amerikanischen Rinderzüchter.
Zusammenfassung: Die Europäische Vege-tarier Union stellt fest, daß eine
vegetari-sche Ernährung ausgewogen sein sollte, wie jede andere auch. Jedoch
haben umfangreiche Studien, die über lange Perioden und mit Tausenden von
Teilnehmern durchgeführt wurden, immer wieder bewiesen, dass die vegetarische
Lebensweise gesund ist.
Renato Pichler
Geschäftsführender Präsident der Europäische Ve-getarier
Union (EVU) www.european-vegetarian.org
Kontakt: EVU Sekretariat Tel. +32 65 362584,
e-mail: evu@ivu.org
Seite 10:
Vegetarier sind Mörder ?
Das Thema ist schon abgegriffen. Da es aber unentwegt auf Internet-Seiten erscheint,
noch einmal ein paar Worte. Es scheint fast ein Naturgesetz zu sein. Lieber untereinander
kämpfen als gegen einen gemeinsamen, meist übermächtigen Gegner.
Gruppen, deren Ziele für Außenstehende kaum unterscheidbar sind, streiten
auf Teufel komm raus, ob in der Politik, radikale Gruppen am äußersten
Rand, links oder rechts jeweils unter sich, ob auf religiösem Gebiet im
Streit um Nuancen der Heilsbotschaft. Die große Mehrheit der Andersdenkenden
wendet sich falls sie die Streithähne überhaupt wahrnimmt gleichgültig,
belustigt oder angeekelt ab.
Also, einige radikale Veganer, eine Unterabteilung im Vegetarismus, postulieren
ermüdlich Vegetarier sind Mörder. Damit meinen sie Lakto-
und/oder Ovo-Vegetarier. Und sie haben wenn man das Töten von Tieren
als Mord betrachtet und weiß, wie heute im Regelfall Milch und Eier produziert werden nicht
in allen Fällen, doch meist recht.
Es fiele allerdings nicht schwer, das Kompliment zurückzugeben, den Mordgedanken
weiterzuspinnen. Denn auch die Getreide-, Hülsenfrüchte-, Obst- und
Gemüseerzeu-gung bedeutet so betrachtet, wenn auch in minderem Maße,
unter den heutigen Pro-duktionsbedingungen, aber auch schon in der konventionellen
Landwirtschaft direkt oder indirekt Mord. Nicht umsonst meiden die Jainas den
Beruf des Bauern. Landwirt-schaftliche Maschinen, die Schäd-lingsbekämpfung
fordern ihre tierischen Opfer, ob auf dem Feld oder im Vorratslager.
Nur ein Beispiel: Einmal interpellierte ich einen Jäger wegen seiner Krähenfalle.
Krähenfalle; das ist ein etwa 1,5 m langer mit einem Lockvogel besetzter
Drahtkäfig, in den die Vögel hinein aber nicht mehr heraus können.
Ein häßliches Instrument, zwar nicht ganz so grauslich wie die Gefangenenhaltung
in Guantanamo, doch das ist ein schwacher Trost. Der Jäger verteidigte sich.
Ich habe die Falle nur ungern aufgestellt, doch was soll ich tun, die Obstbauern
verlangen es. Wenn ich mich weigere, bekomme ich die Gemeindejagd nicht mehr.
Tatsächlich steht die Jägerschaft unter starkem Druck der Landwirtschaft,
sogenannte Schadtiere zu dezimieren.
Nicht nur wer den Hänsel in einen Käfig sperrt und bis zur Schlachtreife
mästet, auch wer auf den Hänsel schießt, wenn er am Knusperhäuschen
knabbert, verantwor-tet Mord. Und moralisch auch, wer in Kenntnis der Herstellungsbedingungen
die so erzeugten Produkte kauft.
Selbst die Delegation des Bekämpfungsge-schäfts an Tiere, ob Katzen
oder Laufenten, befreit nach modernen strafrechtlichen Grundsätzen nicht
von der Verantwortung. Kann eine Person ihre Schwiegermutter auf den Tod nicht
leiden, ist es strafrechtlich irrelevant, wie sie sich ihrer entledigt. Ob sie
ihr Gift ins Essen mischt oder einen hungrigen Leoparden in die Wohnung schleust,
es bleibt Mord.
Folgerichtig weitergedacht bleibt allenfalls ein Eremit, der von den Früchten
der Wildnis lebt, schuldfrei, wenigstens solange er nicht eine Himbeere pflückt,
in der eine Made wohnt.
Man könnte das Such-den-Mörder-Spiel unter konsequenter Anwendung
des Straf-gesetzbuchs auf Tiertötungen fröhlich wei-terspielen. Da
wir aber ohnedies die ganze Vegetarier-Sippe, ob der laxen oder der strengen
veganen Art zu Mördern erklärt haben, hören wir lieber auf. Stefan
Zweig hat übrigens das Problem in den Augen des ewigen Bruders literarisch
behandelt. Der langen Rede kurzer Sinn, wir können uns eingebettet in diese
Welt dem Ideal nähern, erreichen können wir es nicht.
Ja, und was jetzt? Damit wir es ob all der moralisch-kriminalistischen Gedankenübung
nicht vergessen, wozu überhaupt Vegetarismus? Wohl vor allem, damit es weniger
Tierleid gibt. Was bringen da die Vegetariersparten. Gemessen an den statistischen
Zahlen über Schlachtungen und den Verbrauch tierischer Produkte reduzieren
Ovo/Lakto-Vegetarier, mäßigen Milch- und Eierkonsum vorausgesetzt,
die landesübli-che Tiertötung für Nahrungszwecke um schätzungsweise
80 %, die Veganer um weitere 10 %, also insgesamt um 90 %, bleiben zu Lasten
beider grob geschätzt 10 % wie erwähnt direkte und indirekte Tierliquidierungen im
Rahmen der pflanzlichen Produktion etc.
Es gibt in Österreich rund 3 % Vegetarier einschließlich der veganen
Richtung; letz-terer dürften davon etwa ein Zehntel an-hängen. Seit
eineinhalb Jahrhunderten gibt es Vegetarier-Vereine, wird Vegetarismus propagiert, übrigens
auch der veganen Art. Wenn es jetzt nach 150 Jahren glücklich 3 % Veggies
gibt, läßt das nur einen Schluß zu: es ist sehr schwierig, Menschen
selbst zu gemäßigten Vegetariern zu machen und ganz ganz schwierig,
sie zum Veganismus zu bekehren. Das Mörder-Rufen zieht offen-bar nicht.
Ein nüchterner Beobachter fände es wohl vernünftiger, beide Splittergruppen
würden sich statt wegen 10 % bzw. 3 Promille des Gesamt-Tierverbrauchs aufeinander,
auf die 97 % übrige Bevölkerung konzentrieren und sich freudig umarmen,
wenn es gelänge, wenigstens ein Viertel der Mehrheit zu bewegen, nur mehr
halb so viel Fleisch zu essen.
Unbeschadet dessen, damit wir einander nicht mißverstehen: natürlich
ist es wertvoll (L/O-)Vegetarier zu werden und noch besser Veganer.
Erwin Lauppert
Deutscher Presserat rügt Publikation des Axel Springer Verlags
Die WELT und die BERLINER MORGENPOST erhielten je eine öffentliche Rüge
wegen eines Verstoßes gegen Ziffer 12 (Niemand darf wegen [...] seiner
Zugehörigkeit zu einer [...] Gruppe diskriminiert werden). In einem identischen
Kommentar hatten die Zeitungen den Tod eines Kleinkindes aufgegriffen, dessen
Eltern Veganer sind. Der Kommentar konnte aus Sicht des Presserats bei Lesern
den Eindruck hervorrufen, die Eltern hätten die Grundsätze veganer
Er-nährung höher gestellt als das Leben ihres Kindes und sie hätten
damit den Tod des Kindes verursacht... Zugleich stellt der Kommentar einen Bezug
zu den Mördern des niederländischen Politikers Pim Fortuyn her. Einer
von ihnen sei ebenfalls Veganer. Durch die Gesamtdarstellung kann nach Überzeugung
des Gremiums der diskriminierende und vorverurteilende Eindruck erweckt werden,
die Anhänger veganer Ernährung seien bereit, Menschenleben zugunsten
ihrer Lebensregeln zu opfern.
Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Presserats und viola.kaesmacher@tierlobby.de
Anm. Der unterernährte 15 Monate alte Le-on aus Paderborn war im Herbst
2004 an einer unbehandelten Lungenentzündung gestorben. Die Eltern hatten
als strikte Gegner der Schulmedizin auf ärztlichen Beistand verzichtet und
anscheinend als fanatische Anhänger einer speziellen Ernährungslehre
wichtige Grundsätze für die vegane Ernährung mißachtet und
die daraus folgende Unterernährung ihres Kindes nicht erkannt.
Vegane Kinderernährung
In der jüngsten Ausgabe der deutschen Vegetarier-Bund(VEBU) - Zeitschrift
natürlich vegetarisch sagt der Kinder- und Jugendarzt Dr. Henning Schloon,
Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des VEBU u.a.: Es gibt zahlreiche Belege
dafür, daß eine vegane Ernährung für Kinder vertretbar ist.
Sie birgt aber große Gefahren zu Zeiten des schnellen Wachstums, also in
den ersten zwei Le-bensjahren und in der Pubertät. Die allge-genwärtigen
Gefahren eine unreflektierten normalen Ernährung dürfen
davon nicht ablenken, auch wenn sie volksgesundheitlich viel mehr ins Gewicht
fallen. Darum lehnt die Schulmedizin in Deutschland eine vegane Ernährung
von Kindern und Jugendlichen und Schwangeren ab. Die deutlich geringere Energiedichte
der pflanzlichen Kost und das Fehlen von Vitamin B12 sind die Hauptrisikofaktoren
der veganen Ernährung von Kindern, Es bedarf also einer kontrollierten Planung
der Ernährung im Kindesalter. Dies gilt für alle Ernährungsformen
insbesondere aber für die vegane. Das jetzt viel zitierte Positionspapier
der ADA aus 2004 bescheinigt der gut geplanten veganen und vegetarischen Ernährungsweise
eine Eignung für alle Phasen des Lebenszyklus. Eine solche Planung fehlte
bei Leon offenkundig.
Seite 12:
Vegetarismus - Informationen
Veranstaltungen - Literatur
9. Europäischer Vegetarier Kongreß
diesmal in Italien
Vom 1. bis 7.Oktober 2005
In Riccione (nahe Rimini)
Veranstalter AVI Associatione Vegetariana Italiana, Milano, viale Brianza
20
Tel.u.Fax +3902 4547 1720/45471721
Näheres unter w ww.european-vegetarian.org www.vegetarianet.com www vegetariani.it
email sophia@vegetariani.it congress@vegetariani.it
und auch bei der ÖVU
Kongreßsprachen italienisch und englisch, professionelle Übersetzungen
in andere Sprachen erfordern ein Minimum von 30 frühzeitig angemeldeten
Teilnehmern dieser Sprachgruppe.
Ziel des Kongresses ist es, zwei Jahrzehnte einer vereinten europäischen
vegetarischen Bewegung zu feiern und die verschiedenen europäischen und
internationalen Organisationen, die unsere Vision von einem starken vegetarischen
Europa teilen, zusammenzubringen.
Der Kongreß konzentriert sich auf die wichtigsten Fragen der nationalen
und internationalen Bestrebungen, eine aus vegetarischer Sicht bessere Welt
zu schaffen. Somit wird der Kongreß wirklich international sein und durch
die Teilnahme erfahrener bekannter Referenten sowie der wichtigsten vegetarischen
Meinungsführer fundiertes Expertenwissen vermitteln können.
Die nächsten IVU-Welt-Kongresse: 10.-16.9. 2006 Goa, Indien, 27.7.-3.8.2008
in Dresden
Vegetarierbund Deutschlands(VEBU):
Große Tierechtstagung vom 21. - 23. Oktober 2005 Göttingen.
Silvestertagung 28.12.2005 - 02.01.2006 im Fichtelgebirge in Bad Alexandersbad
Auskünfte VEBU, Adresse siehe Kasten Partner-Zeitschriften
Literatur zur vegetarischen/veganen Ernährung
Ernährungsratschläge für Anhänger der Ernährungswissenschaft:
Univ.Prof.Dr.Claus Leitzmann und Dr.oec.troph. Andreas Hahn Vegetarische Ernährung
- Gesund und bewußt essen, Trias 1998, ca.18 ¤
Eine für den Laien leicht faßliche Information über Vegetarismus
nach dem derzeitigen Stand der Ernährungswissen-schaften, mit Rezepten
Informationen zur veganen Ernährung:
Gill Langley Vegane Ernährung
Echo Verlag Göttingen 1999, 240 Seiten,ca.11 Euro(D). Das bisher umfassendste
Werk zur veganen Ernährung, die vegane Bibel
Neal Barnard, ISS DICH FIT,
rororo TB 1998, derzeit nicht im Buchhandel, bei der ÖVU erhältlich,
ca.9,50 ¤ + Versandkosten
für stillende Mütter und Kleinkinder:siehe Leitzmann, Langley und:
Irmela Erckenbrecht, Das vegetarische Baby - Gesunde Ernährung von Anfang
an, pala-verlag, 192 Seiten, ca. 13 ¤
Bei der ÖVU erhältlich:
Vegetarisches Gastronomie-Verzeichnis;
Folder des VEBU, + Für werdende Mütter und Babys; + Vegetarisch is(s)t
cool, Ernährungs-tipps für Teens; +Vegetarisch gut drauf! Kinderernährung;
+ Sporternährung bei der ÖVU erhältlich, ebenso die Folder +
Topfit, steinalt, kerngesund (Studien mit Vegetariern) + Gesund ohne Fleisch
+ Vegetarische Alternativen zu Fleisch, Wurst und Fisch + Die vegetarische
Woche (Speisenplan); Liste Kosmetika ohne TierversucheHelmut F. Kaplan, Warum
ich Vegetarier bin - Prominente erzählen, rororo-Taschenbuch 1995, 159
Seiten, 3 ¤ + Versandkosten, bei der ÖVU erhältlich
Vegetarische Partner-Zeitschriften im Ausland:
Natürlich vegetarisch
Vegetarier-Bund Deutschlands e.V. (VEBU), Blumenstr.3, D-30159 Hannover, Tel.0049/
511-363 2050, Email info @vegetarierbund.de www .vegetarierbund.de.
Restexemplare früherer Jahrgänge soweit vorrätig für Österreich
erhältlich bei der ÖVU
(Preis 1 ¤ + 1,5 ¤ Versandkosten)
Vegi-Info, Vegi-Büro Schweiz, Bahnhofstr.52, CH-9315 Neukirch, Tel. 0041-71
477 33 77, Fax 477 33 78,svv@vegetarismus.ch,
http://vegetarismus.ch
Regeneration, Zeitschrift für Menschlichkeit-Gesundheit-Lebensreform,
Adr. Jacqes Greutert, Rigig.22, CH-6403 Küssnacht, Tel.+Fax 0041-41-850
5561, regeneration @freesurf.ch Informationen zur vegetarischen/veganen Ernährung
bei der
Österr. Vegetarier Union (ÖVU)
Postfach 1, A-8017 Graz
Tel. 0316-46 37 17 und 0676-347 6 346
oevu @vegetarier.at www .vegetarier.at
Mitglieder willkommen
Wir stehen Ihnen in der Regel täglich bis 22 Uhr für telefonische
Auskünfte zur Verfügung.
Seite 13:
Und immer wieder
Hunde- und Katzenfell-Import
Wir müssen uns bei Herrn Bundesminister Bartenstein entschuldigen. In der
letzten Nummer hatten wir die Frage aufgeworfen, ob er etwa Rheuma habe, weil
er bezüglich des Katzenfellimports nichts tut. Nun erfahren wir endlich
aus dem Gesundheitsministerium, er kann nichts tun, weil zuständig ist die
Gesundheitsministerin. Das konnten wir allerdings nicht wissen, denn vor einem
Jahr hatte uns Minister Bartenstein noch ausrichten lassen, er wisse es selbst
nicht, d.h. präziser formuliert, die schwierige Zuständigkeitsfrage
müsse noch das Bundeskanzleramt klären.
Zur Erinnerung für mit dem Thema nicht Ver-traute, worum geht es? Wir zitieren
aus der vom Schweizer Tierschutz (STS) im November 2004 in Bern eingereichte
Petition, wo die Verhältnisse wie bei uns lie-gen:
Der STS und 82'676 Unterzeichner fordern ein Importverbot
Seit dem neuerlichen Aufschwung der Pelz-mode werden in China jährlich über
zwei Mil-lionen Hunde und Katzen brutal abgeschlach-tet. Ihr Fell wird zu Pelzbordüren,
Kragenbe-satz, Jacken, Innenfutter oder Spielzeugver-brämungen verarbeitet
und als Billigpelz ins Ausland exportiert. Schon vor drei Jahren gelang es dem
STS auf Grund einer DNA-Analyse nachzuweisen, daß eine Schweizer Firma
Pelzmäntel aus Hundefell im Versand-handel anbot. Seit dem Jahre 1997 wird
der internationale Handel mit Hunde- und Kat-zenfellen dokumentiert. Jedes Jahr
werden in China und anderen asiatischen Staaten Hun-de und Katzen geschlachtet
und ihr Fell ex-portiert. Sowohl die Haltungs- als auch die Tötungsbedingungen
sind für die betroffenen Tiere grausam und tierquälerisch: Um Be-schädigungen
am Fell zu vermeiden, werden Katzen mit einem dünnen Seil stranguliert.
Hunde werden erschlagen und mit einem Messerstich in den Hals entblutet. Die
USA, Frankreich, Belgien, Italien, Griechenland, Dänemark und Australien
haben deshalb bereits ein Handels- sowie ein Ein- und Ausfuhrverbot für
Katzen- und Hundefelle gesetzlich verankert.
In Deutschland haben Tierschutzvereinigun-gen eine ähnliche Petition eingereicht,
das Ministerium pariert wie bei uns mit dem übli-chen Schwarz-Peter-Spiel,
die EU sei zustän-dig. Dort hieß es dagegen (Bericht über die
Ta-gung des Rates für Landwirtschaft und Fischerei vom 17.11.2003 in Brüssel
zum Tagesordnungspunkt EU-Importverbot für Hunde- und Katzenfelle): Kom-missar
Byrne erklärte, die Kommission habe die Möglichkeit eines EU-weiten
Importverbots in den vergangenen Monaten intensiv geprüft. Dabei sei sie
zum Ergebnis gekommen, daß der EG-Vertrag keine Grundlage für einen
entsprechenden Vorschlag biete. Er ermuntere die Mitgliedstaaten, zunächst
auf nationaler Ebene Importverbote zu erlassen. Diese Vorgehensweise erleichtere
es der Kommission, selbst aktiv zu werden. In Österreich setzt sich
u.a. der Internationale Bund der Tierversuchsgegner (IBT), für ein Verbot
ein, und ist dabei eine Parlamentarische Bürgerinitiative, an den Nationalrat
und parallel dazu eine Petition an das EU-Parlament zu starten.
Obige Bemerkung über die Möglichkeiten von Frau Rauch-Kallat ist leider
auch übertrieben. Tatsächlich schrieb uns ihre Tierschutzabteilung,
aufgrund des Tierschutzgesetzes sei ein Verbot nicht möglich, es würde
auch gegen das EU-Prinzip des freien Warenverkehrs verstoßen, man werde
sich jedoch international aus Tierschutzgründen für ein Verbot einsetzen.
Zum Punkt gesundheitliche Gefahren durch kontaminierte Felle insbes. bei
Kinder-spielzeug und zur Forderung nach klarer Warenkennzeichnung, steht
in der ministeriellen Antwort nichts. Beherzigenswert ist je-doch folgender
Passus im Schreiben:
Es bleibt so nur die Hoffnung durch entspre-chend großen medialen Druck
ein Umdenken auf internationaler Ebene zu erreichen. Gleichzeitig ist Aufklärungsarbeit
unverzicht-bar, zumal die wenigsten Menschen über die-se Tatsachen und auch über
den Verwen-dungszweck von Hunde- und Katzenfellen in der Pelzindustrie und bei
der Herstellung von Kinderspielzeug informiert sind.
Seite 14:
Leserforum
Bruderkriege ?
Darwin, Haeckel, Singer, Kessler
Liebe Anima-Redaktion,
ich lese immer wieder gern Ihre Zeitung, auch wenn ich sicher sehr grundsätzlich
anderer Auffassung bin.... (aus urheberrechtlichen Gründen
können wir den Brief hier nicht wiedergeben, wir verweisen auf die Zeitschrift).
Stellungnahme der Redaktion:
Dieser Brief betrifft ein in Tierrechtskreisen häufig diskutiertes Thema,
daher hier eine etwas ausführlichere Erwiderung.
Vorerst, die anima vertritt keine bestimmte weltanschauliche Richtung, sie
steht allen offen, die so oder so philosophisch oder religiös motiviert
oder einfach nur aus dem Herzen Tierleid mindern helfen wollen.
Zur These, es sei unumgänglich, zu positiv zitierten historischen Persönlichkeiten
an-zumerken, daß sie auch negativ zu werten-de oder wenigstens der heutigen
political correctness widersprechende Meinungen vertreten haben:
Es versteht sich von selbst, daß in Biogra-phien oder Monographien über
Menschen auch ihr Umfeld, ihre Lebensumstände und Einstellungen erörtert
werden. Wenn wir jedoch diese Forderung auf jedes Zitat, jede Erwähnung
einer Persönlichkeit erstreckten, kämen wir fürchte ich bald
in Schwierigkeiten. Zum einen ist es schlicht eine Platzfrage. Mit ein paar
kurzen Anmerkungen wäre es im allgemeinen nicht getan, sie brächten
eher neue Mißverständnisse.
Neben dieser mehr technischen Frage scheint mir vor allem folgender Punkt wich-tig:
Reich-Ranitzkys Memoiren entnehme ich ein Oscar-Wilde-Zitat Gute Künstler
leben nur in ihren Werken und sie sind daher als Persönlichkeit völlig
uninteressant und den Satz Genie ist man nur in den Geschäftsstunden. Wir
alle sind Kinder unserer jeweiligen Zeit, ich zweifle nicht, in hundert Jahren
wird man manche unserer heutigen gängigen Anschauungen und Übungen
belächeln oder verurteilen, so wie wir es jetzt gegenüber unseren
Vorfahren tun. Vielleicht ich wage es kaum zu hoffen ist dann
sogar die Vision des Dichters Wilhelm Busch Wirklichkeit geworden und man sagt Pfui
Teufel zum Schinken aus Westfalen.
Das, worin sie aus ihrer Zeit herausragen, interessiert an großen Geistern,
nicht die Irrtümer, die sie mit ihren Zeitgenossen teilen. Das Außerordentliche
macht einen Menschen für uns bedeutsam, nicht die Fra-ge, ob er sich der
Landessitte, dem örtlichen Lindwurm allwöchentlich eine Jungfrau
zur Atzung vorzuwerfen, gebeugt hat, mag dieser Brauch uns Heutigen noch so
befremdlich und grauslich erscheinen.
Sollen wir Plato und Aristoteles nur mit dem Nachsatz zitieren, wir verurteilten
deren Forderung, mißgebildete Säuglinge zu töten? Bei jedem
Zitat aus dem alten Testament beifügen, daß wir Moses Anordnung,
an bestimmten Völkern Holocaust zu üben, mißbilligen? Sollen
wir bei positiver Erwähnung des napoleonischen Code civil anmerken, daß wir
Bonapartes Meinung, ein großer Mann wie er sei eine Million Tote wert,
nicht teilen? Oder Kant vorwerfen, er habe einem späteren Ministerinnen-Gatten
gleich gemeint, Frauen gehörten in die Kuchl? Sigmund Freud einen Rassisten
schimpfen, weil er zwischen seiner Rasse und der anderer Wiener unterschied?
Oder gar Theodor Herzl zum Antisemiten und Nazi stempeln, weil er vom eigentümlichen
Einfluß der Juden auf die Weltwirtschaft gesprochen hat? Karl Marx vorwerfen,
daß er einmal von russisch-mongolischer Barbarei sprach?
Kommt noch dazu, nicht nur was einer sagt, ist von Belang, viel wichtiger zur
Charakterisierung eines Menschen kann sein, wozu er schweigt. Würden wir
uns bei all dem aufhalten, bliebe die Hauptsache auf der Strecke.
Nun zu Darwin (1809 1882) und Haeckel (1834 1919) im speziellen.
Christine Beidl hatte in ihrem übrigens be-reits vor Jahren geschriebenen
Artikel unter anderem die mit dem Namen Darwins verbundenen wissenschaftlichen
Erkenntnisse dem alten Kirchenglauben gegenübergestellt und in der Evolutionstheorie
eine Bestärkung gesehen, die Tiere als unsere Geschwister anzuerkennen.
Also im darwinschen Weltbild einen Fortschritt auch für die Tiere gesehen.
Darum ging es und nicht um die Frage, ob er in allem recht hatte.
Lassen wir beiseite, daß Darwin auch heute immer wieder in seriösen
und auch volkstümlicheren Publikationen (z.B. Berichten über den
Streit über die Lehrplangestaltung in einigen amerikanischen Gegenden)
ohne Beifügung einer Reservation genannt wird. Ist der Einwand, er oder
sein Schüler oder Mitstreiter Haeckel hätte das NS-Regime zu dessen
rassistischen und mörderischen Exzessen inspiriert, überhaupt zutreffend?
In den umfangreichen Namensregistern zweier mir gerade greifbarer Hitler-Biographien,
Kershaw und Toland kommen weder Darwin noch Haeckel vor. Auch der fünfundzwanzigbändige Große
Meyer weiß nichts davon.
Rassismus und Völkerversklavung und mord waren schon vor Darwin
leider selbst-verständliche Übung. Farbige waren häufig in die
Nähe von Tieren gerückt (bei Patter-son, Eternal Treblinka findet
sich eine rei-che Beispielsammlung), die Unteren im eigenen Land übrigens
auch. Allerdings stellten die Gedanken der Aufklärung die frühere
Selbstverständlichkeit, andere zu unterdrücken, zu vertreiben, umzubringen,
immer mehr in Frage. So wurde zur Legiti-mation der althergebrachten Tradition
im Zeitalter des Imperialismus und auch schon zuvor zweifellos viel geschrieben,
um koloniale Eroberungen rassisch, d.h. mit der behaupteten Höherwertigkeit
der weißen Rasse zu rechtfertigen. Daß man dabei auch
Darwin heranzog (Stichwort Sozialdarwinismus), mag sein, ist aber kein Grund
ihn aus der Wissenschaftsgeschichte zu eliminieren.
Ü
berhaupt: Rassendenken entsprach dem damaligen Zeitgeist, der Herrschaftsan-spruch
der Weißen war im Westen fast un-bestritten. Wobei häufig auch unter
diesen noch unterschieden wurde, etwa in den US-amerikanischen Einwanderungsgesetzen.
Damit soll nicht gesagt sein, daß sich nicht immer wieder Menschen gegen
diese ungeachtet allfälliger fortschrittlicherer Gesetze faktisch
herrschende rassistische Ideenwelt auflehnten. Sei es, daß sie sich für
eine Besserstellung Andersrassischer einsetzten (dem heutigen konventionellen
Tierschutz vergleichbar) sei es daß sie darüber hinaus die Gleichstellung
forderten (wie heute Tierrechtsgruppierungen). Ohne irgend eine Wertung kommen
mir da beispielsweise drei Frauen in den Sinn: die christlich geprägte
H.Beecher Stowe (18111896 Onkel Toms Hütte),
die aus humanistisch liberaler Gesinnnung han-delnde Pazifistin Bertha von
Suttner (1843 -1914 Von der Barbarei zum Edelmenschentum der
Gedanke der Höher-entwicklung des Menschen, evolutionär oder spirituell,
war damals durchaus geläufig, für die einen Verpflichtung, für
andere allerdings Legitimation fürs Herrenmenschentum) und aus der Esoterikergilde
H.P. Blavatsky (18311891), die Begründerin der modernen Theosophie,
eine entschiedene Kämpferin gegen Rassismus.
Es war ein langer Weg in Richtung Anerken-nung der Menschenrechte, es hat mehr
als hundert Jahre gebraucht bis die Sklaverei im engeren Sinn auf unserer Welt überall
abgeschafft wurde, praktisch existiert sie noch in etlichen Landstrichen, von
der Lohnsklaverei gar nicht zu reden. Die USA waren bis in die zweite Hälfte
des 20. Jahrhunderts, teils gesetzlich abgesichert teils praktisch, ein rassistischer
Apartheid-Staat usw.
In den Herzen vieler blieben Rassismus und völkische Überheblichkeit bis heute erhalten. Menschen aus Südosteuropa werden hier-zulande von nicht wenigen zwar nicht gera-de als Untermenschen so doch als minder-wertig angesehen und Andersfarbige schon gar. Die Art der Kriegsführung des Westens beispielsweise in den Kriegen am Golf, gegen Jugoslawien, läßt den Verdacht keimen, die dort Lebenden gelten den Mächtigen dieser Erde und ihren Mitläufern wenig. Wie wäre sonst anläßlich der Kosovokrise die Bemerkung unseres früheren Bundeskanzlers, deren Kern (der diplomatischen Umrankung entkleidet) lautete: Haut fest Bomben auf Serbien, zu verstehen. Dieses Bombenwerfen hat immerhin tausenden Unschuldigen direkt und wahrscheinlich indirekt (infolge Zerstörung der medizinischen Infrastruktur) vielen weiteren Tausenden das Leben gekostet. Diese traurigen Fakten Darwin und Haeckel in die Schuhe zu schieben, wäre wohl abwegig.
Schon gar nicht läßt sich eine der letzten Landnahmen, die bis ins
21.Jahrhundert dauernde von Israelis in Palästina, mit all ihren unmenschlichen
Folgen für die Einge-borenen und bis in die ganze Welt, Darwin
anlasten. Die Palästinabezogenheit der Zio-nisten, die sogar in einem
Mordanschlag gegen seinen Mitarbeiter, den Arzt und Schriftsteller Dr. Nordau
gipfelte, als Herzl auf einem der ersten Zio-nistischen Weltkongresse dafür
plädierte, das aus England kommende Anbot einer Heimstätte in Uganda
wenigstens höflichkeitshalber zu prüfen (Tod Nordau, dem Ostafrikaner),
hat wohl un-bestritten biblische Wurzeln.
Was die Eugenik betrifft: bei der Zwangssterilisierung waren vor Hitler die
USA führend (Siehe Patterson). Der Einfluß Haeckels dürfte
dort wohl gering gewesen sein.
Also, ich fürchte, daß die Welt nicht so schön ist wie sie
sein könnte, liegt nicht an Darwin oder Haeckel sondern an uns.
Erwin Lauppert
(Zu den Vorwürfen gegen Singer mit denen sich die anima übrigens
schon vor sechzehn Jahren ein-gehend befaßt hat und gegen Kessler,
können wir aus Platzgründen erst in der nächsten Nummer Stellung
nehmen.)
Seite 17:
Bücher
Barbara Rütting
... und dennoch
Erfahrungen eines Lebens
Herbig Verlag München 2005, 412 Seiten 24,90 ¤(D), 43,70 CHF
Barbara Rütting ist unseren Lesern keine Unbekannte. Nicht wenige ihrer
Bücher ha-ben wir in der anima schon vorgestellt. Un-ter den noch im Buchhandel
erhältlichen seien genannt:
Lachen wir uns gesund!
Bleiben wir schön gesund
Essen wir uns gesund
Barbara Rüttings Koch- und Spielbuch für Kinder
Schauspielerin, Friedensaktivistin, Tier-schützerin, Gesundheitsberaterin,
Bestsel-lerautorin, Politikerin ... Barbara Rüttings Leben war und ist
der unbedingte Einsatz für eine gerechte und friedliche Welt. Mitreißend,
unterhaltsam und mit viel Humor präsentiert sie hier ihre Quintessenz
der vergangenen Jahrzehnte: Bekenntnisse einer Aufmüpfigen. heißt
es zum neuen Buch im Verlagsprospekt.
Die Memoiren dieser außergewöhnlichen Frau sind kein
chronologischer Lebensbe-richt, vielmehr Schlaglichter auf wesentliche Momente
in einer langen Spanne, vom preußischen Flüchtlingsmädchen
bis zu ältesten Abgeordneten im bayrischen Landtag. Über ihre Karriere
als Filmschauspielerin erfahren wir kaum etwas, um so mehr über ihr reiches
Leben nach jener Zeit. Wie sie Vegetarierin wurde, ihre Friedens und
Umweltaktivitäten, vom Kampf gegen Tier-versuche, eine Art Dokumentation über
die Geschichte der Alternativszene der letzten dreißig Jahre. Ein Tagebuchprotokoll über
den mühsamen und schließlich gescheiter-ten Versuch einer Öko-Siedlung: Alte
nicht ins Altenheim, elternlose Kinder nicht ins Kinderheim, herrenlose Tiere
nicht ins Tierheim alle helfen sich gegenseitig, um das Leben ein bißchen
glücklicher zu machen, von seelischen Höhen und Tiefen, von
den Wegen, Kraft aus dem Geistigen zu schöpfen. Mehr als ein Lebensbericht,
ein Buch zum Nachdenken.
Raimond Gaita
Der Hund des Philosophen
Verlag Rogner & Bernhard bei Zweitausend-eins 2003, 15 ¤(D)
(Englische Originalausgabe The philosophers dog, Melbourne
2002)
Der australisch-britische Moralphilosoph
erzählt einfühlsam und bewegend von den Tieren und auch von Menschen
in seinem Leben. Er knüpft daran philosophische Ge-danken zum Tier:Mensch-Verhältnis
mit vielen Fragen und manchen Antworten. Ein Buch das leicht und schwer zugleich
zu lesen ist.
ALTEX Alternativen zu Tierexperimenten
Ein vierteljährliches Journal für neue Wege in den biomedizinischen
Wissenschaften,
Elsevier Spectrum Akadem.Verlag, D-69126 Heidelberg, Jahresabo für
Privat-Bezieher 59 ¤, für Studierende 19 ¤, jeweils zzgl.
Versandkosten, Aboservice Tel. ++49-6221-703 134
Die Vierteljahresschrift bringt wie immer in der letzten Nummer des Jahres
- die ande-ren sind hauptsächlich medizinischen Fach-themen gewidmet -
den von Prof. Gotthard M. Teutsch redigierten Literaturbericht über Mensch
und Mitgeschöpf unter ethischem Aspekt (bearbeitet nach den Neuzugängen
des Archivs für Ethik im Tier-, Natur- und Umweltschutz der Badischen
Landesbibliothek Karlsruhe).Der Schwerpunkt liegt bei philosophischen Werken,
dabei werden jedoch andere Bereiche wie Tendenzen im Tierschutz, Tiere in
der Politik, Rechtsent-wicklung, Pädagogik etc. nicht vergessen.
Der Bericht zeichnet sich wie gewohnt durch Vielseitigkeit aus und gibt durch
die konzentrierte Darstellung der Arbeiten und profunde Kurzkommentare einen
hervorra-genden Übersicht über die Entwicklung in den angesprochenen
Bereichen.
Eva Kroth
Das Tierbuch
5.erweiterte und vollständig überarbeitete Auflage, Verlag Zweitausendeins
2000, 340 Seiten, 227 meist farbige Fotos, 17,90 ¤(D)
Eva Kroth gehörte mit dem erstmals 1985 erschienenen Tierbuch zu
den ersten, die im deutschen Sprachraum einem breiteren Publikum das im Verborgenen
geschehende unermeßliche Leid der Nutz- und Versuchs-tiere vor Augen
führte. In klarer Sprache und vielen Fotos zeichnete sie ein er-schütterndes
Bild der den meisten Menschen unbekannten Situation. Die neue Auflage berücksichtigt
zwischenzeitliche Veränder-ungen. Sie ist, da es zu wesentlichen Ver-besserungen
nicht gekommen ist, bzw. die wenigen (un)dank zahlreicher Ausnahme-bestimmungen
uns auf Jahre erhalten blei-ben, leider weiterhin aktuell. Wen die Lek-türe
des Buches nicht zum Vegetarier macht, dem ist nicht zu helfen.
"Tier und Mensch" - "Betrachtung einer
Beziehung"
Zu beziehen für 3 ¤ zzgl. Versandkosten bei den Tierversuchsgegnern
Berlin und Brandenburg, Postfach 12 02 20, D-10592 Berlin oder Tel +49-30-341
80 43 Fax ++49-30-815 81 99 oder jen-ner@tierrechte.de
Wie der Mensch mit den Tieren umgeht (oder umgehen sollte), ist das zentrale
Thema dieser Zitatensammlung, die 1991 erstmals erschien und erneut stark erweitert
und aktualisiert wurde. Sie enthält, alphabetisch nach Autoren geordnet, über
470 Zitate von etwa 250 prominenten Persönlichkeiten, Künstlern und
Schriftstellern, Philosophen und Wissenschaftlern, angefangen von der Antike
bis zur Gegenwart. Vorwiegend zu den Themenbereichen Tierschutz, Tierquälerei,
Tierversuche, Vegetarismus usw. Dazu Abbildungen von Werken des Berliner Künstlers
POGO. Ein Register erleichtert die Suche.
2 ¤ je Buch sind der Förderung der For-schung, um Fetales
Kälberserum, d.i. Se-rum von ungeborenen Kälbern, das derzeit
bei Alternativversuchen verwendet wird, zu ersetzen. Dies wird laut
Darstellung unter www.tierrechte.de/berlin-brandenburg - wie folgt gewonnen:
Aus dem getöteten Schlachttier wird die Gebärmutter mitsamt Fetus
geschnitten. Nun wird eine dicke Nadel zwischen den Rippen durch die Haut direkt
in das noch schlagende Herz gestochen. Der Fetus ist nicht betäubt, obwohl
nach wissenschaftli-chen Untersuchungen der letzten zehn bis fünfzehn
Jahre ausgesagt wird, daß Feten von Säugetieren Schmerzen und Unbehagen
bereits vor der Geburt spüren können.
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Seite 18:
Offenlegung (Impressum s. auch S. 20)
anima - Zeitschrift für Tierrechte
Medieninhaber und Verwaltung: Österr. Vegetarier Union (ÖVU), Postfach
1, 8017 Graz, Tel.0316-463717 und 0676-347 6 346, email: anima@vegetarier.at.
Vorsitzender der ÖVU: Erwin Lauppert, Stellvertreterin Michaela Schaller,
Schriftführerin Christine Beidl.
Herausgeber und Redaktion: Arbeitskreis Tierrechte der ÖVU / Christine
Beidl und Erwin Lauppert, alle Postfach 1, 8017 Graz. Tel. w.o.
Grundlegende Richtung: Forum für die Anliegen der Tierrechte, Mobilisierung
des Mitfühlens mit der am menschlichen Übermaß leidenden Kreatur,
ob Maximalforderungen (Veganismus, Tier-versuchsverbot), Lakto-ovo-Vegetarismus,
oder minimal (artgerechte Nutztierhaltung, tierfreund-licheres Konsumverhalten,
Informationen der Gesellschaft für humane Nutztierhaltung)
In eigener Sache - Um Mißverständnisse beim Lesen
der anima zu vermeiden:
Wir verwenden bei Gattungsnamen die meist maskuline Form nach alter Übung
in der Regel geschlechtsneutral, d.h. wir meinen damit auch weibliche Personen
(ein Antrag des einzigen männlichen Vorstandsmitglieds der Vegetarier-
Union, im Namen sprachlich auch die Frauen zu betonen, war von der 80%igen
weiblichen Mehrheit schnöde zurückgewiesen worden). Wenn wir also
von Deutschen und Österreichern sprechen, meinen wir also nicht nur bei
den Deutschen, wo es sich sprachlich von selbst versteht, sondern auch bei
den Österreichern Männlein und Weiblein. Das gilt natürlich
auch umgekehrt für Gattungsnamen weiblichen Geschlechts. Wir bitten also
die Gänseriche, sich, wenn wir von Gänsen sprechen, nicht ausgeschlossen
zu fühlen. Manuskripte, die die /In-Form bevorzugen, ändern
wir jedoch nicht.
Auch wird unserem geschätzten Publikum vielleicht mangelnde Einheitlichkeit
in der Rechtschreibung auffallen. Das ist so. Wir bevorzugen in Übereinstimmung
mit einigen anderen Publikationen die alte Rechtschreibung, ändern jedoch
in neuer Schreibweise eingereichte Beiträge nicht.
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