Nr.1/2006

Frühjahr 2006

 

Aus dem Inhalt

Christian Wagner ...................... 1-3


Viva la Vacca ............................... 5


Elisabeth Richter
Ich boykottiere Tierquälerländer ..... 7

Ein Kriminalrätsel .............................8

Kein Kriminalrätsel
Demonstrativer Verzicht auf Pelzmäntel ....8


Konsumenteninfo ......................... 9
Vegetarische Informationen ......... 11
Vegi-Treffs


Erwin Lauppert
Meinungsfreiheit
und Halsaufschneiden ................. 13

Bücher ...................................... 15
ALTEX
Manke Diabetes
Erckenbrecht Kräuterspirale
Wiegand Vegan + Sport
EVU Utopia today –Reality tomorow

Christine Beidl - Danksagung.......16


Rocky, Offenlegung ................... 17


Notizen ..................................... 18


Hunde- und Katzenfellimport ....... 19

Aus der guten alten Zeit
Impressum .................................20


 

Liebe Leserinnen und Leser,


Tierfreunde, konsequent oder milder in der Lebensführung, schöpfen ihre Kraft und Überzeugung aus den ver-schiedensten Quellen. Ob aus philosophischem Denken, fern jeder Kir-che, ob aus Religion dieser oder je-ner Richtung, ob aus Gefühl allein, ob aus...
Wir haben die Titelgeschichte dies-mal einem Menschen gewidmet, dessen Antrieb fern damaliger kirch-licher Anschauungen Religion war. Er ist es, glauben wir, wert, nicht vergessen zu werden. Den Part auf Konsumentenmacht- und pflicht zu verweisen, hat diesmal unsere Mitarbeiterin Elisabeth Richter übernommen. Wie gehen wir mit den Kühen um, und vom Widerstreit religöser und areligöser Überzeugungen – Karikaturenstreit und Schächten, handeln zwei weitere Beiträge, dazu wie üblich die Bücherrubrik, Nach- oder Vorwehen der Vogelgrippe, Trauriges um die Pferdezucht in den Notizen und ein Blick in die schlechte alte Zeit, die leider nicht viel besser geworden ist. Soviel zum Inhalt dieser anima. Ja, noch etwas, ein Hunderl ist uns zugelaufen und verbellt manche Jäger.


Liebe Leserinnen und Leser, wir wünschen Ihnen frohe Feiertage
Ihr anima-Team

 

 

 

Begegnung

 

Werden Tiere dir am Wege begegnen,
Heb' die Hände auf, um sie zu segnen.
Findest du am Weg ein hilflos Wesen,
Nimm's in Pflege, bis es ist genesen.
Speise sollst du immer bei dir haben,
Schmachtende und Hungernde zu laben.
Keine Mühe sollst du jemals scheuen,
Vögel, die gefangen, zu befreien!
Keine Kosten, auf den Markt zu wandeln,
Junge zu den Müttern rückzuhandeln.


Christian Wagner
1835 – 1918

 


Wer war Christan Wagner?

Ein Mensch, der diese Worte lebte. Sein Name ist uns Heutigen fremd, fremd wohl auch den meisten seine Gedankenwelt. Ein Kleinbauer und Taglöhner im Schwäbischen war er, Zeit seines Lebens in einem kleinen Dorf, Warmbronn nahe Stuttgart. Leid blieb ihm nicht erspart. Seine erste Frau starb früh, ebenso die vier Kinder, die sie ihm geboren hatte. Auch die zweite, ihre Kinder überlebten, mußte er begraben. „Ich ließ mir das Feldgeschäft
angelegen sein und war ein sehr fleißiger, recht sparsamer Landwirt, ohne mit all meiner An-strengung viel anderes zu erreichen, als daß ich älter hierbei worden bin. Ich war stets, namentlich weil ich in kein Wirtshaus kam und auch sonst keine Gemeinheiten mitmachte, der Gegenstand des Spottes meiner Mitbewohner. Hierfür suchte ich anderwärts Trost. Es war mir stets die größte Freude, am Sonntagnachmittag im Walde umherzuschweifen und die Blumen und Vögel mir erzählen zu lassen. In freier Winterszeit habe ich die hingeworfenen Gedanken gesichtet und gruppiert.“ So seine Schilderung.


Er war also auch Dichter, nur daß er nicht das Glück hatte, wie sein Zeitgenosse Peter Rosegger früh entdeckt und gefördert zu werden. Erst als er, der in dürftigen Verhältnissen lebte, fast sechzig war, wurde er allmählich gewürdigt, hielt in der Folge kleinere Dotationen und eine Pension des Königs von Württemberg und wurde von einem Ausgestoßenen zu einem vielbesuchten Mann. Er, der seine engere Heimat nie verlassen hatte, konnte jetzt im Alter erstmals einige Reisen tun, nach Italien.


Zu großer Berühmtheit hat er es nie gebracht, wiewohl ihn bekannte Schriftsteller unterstütz-ten so etwa Gustav Landauer, Kurt Tucholsky und vor allem Hermann Hesse, der 1913 einen Auswahlband der Gedichte Wagners herausgab. „Er hat alles aus der Natur, fast nichts aus Büchern empfangen,... Zu ihm sprachen Blumen und Bäume, ihn rührte der Frühling und der Herbst, ihn blickte überall die Heiligkeit und das Rätsel des Lebenden an. Und so kam der Bauer dazu, die Einheit alles Lebendigen zu fühlen, ein Verkündiger der Liebe und der Schonung jeden Lebens zu werden ...“ schrieb Hermann Hesse in der Einleitung. Einige seiner Gedichte veröffentlichte Karl Kraus in der Fackel, nach seinem Tod setzten sich neben anderen Theodor Heuss, Hermann Lenz und Peter Handke für ihn ein. Doch wollen wir uns hier nicht dem Literaten, der er nie war, sondern dem Menschen widmen.


„ Die Tiere alle waren ihm vertraut und kamen treu auf seinen Ruf gesprungen.“ Diese dem hl. Franziskus gewidmeten Verse Klabunds könnten auch für unseren Dichter geschrieben sein. Ich selber habe – erzählt Magnus Schwantje, der große Vorkämpfer für eine schönere vegetarische Welt, dem wir auch die weitere Darstellung verdanken – als ich mit Christian Wagner durch das Dorf ging, gesehen, wie alle Haustiere


Er war also auch Dichter, nur daß er nicht das Glück hatte, wie sein Zeitgenosse Peter Rosegger früh entdeckt und gefördert zu werden. Erst als er, der in dürftigen Verhältnissen lebte, fast sechzig war, wurde er allmählich gewürdigt, hielt in der Folge kleinere Dotationen und eine Pension des Königs von Württemberg und wurde von einem Ausgestoßenen zu einem vielbesuchten Mann. Er, der seine engere Heimat nie verlassen hatte, konnte jetzt im Alter erstmals einige Reisen tun, nach Italien.


Zu großer Berühmtheit hat er es nie gebracht, wiewohl ihn bekannte Schriftsteller unterstützten so etwa Gustav Landauer, Kurt Tucholsky und vor allem Hermann Hesse, der 1913 einen Auswahlband der Gedichte Wagners herausgab. „Er hat alles aus der Natur, fast nichts aus Büchern empfangen,... Zu ihm sprachen Blumen und Bäume, ihn rührte der Frühling und der Herbst, ihn blickte überall die Heiligkeit und das Rätsel des Lebenden an. Und so kam der Bauer dazu, die Einheit alles Lebendigen zu fühlen, ein Verkündiger der Liebe und der Schonung jeden Lebens zu werden ...“ schrieb Hermann Hesse in der Einleitung. Einige seiner Gedichte veröffentlichte Karl Kraus in der Fackel, nach seinem Tod setzten sich neben anderen Theodor Heuss, Hermann Lenz und Peter Handke für ihn ein. Doch wollen wir uns hier nicht dem Literaten, der er nie war, sondern dem Menschen widmen.


„ Die Tiere alle waren ihm vertraut und kamen treu auf seinen Ruf gesprungen.“

Diese dem hl. Franziskus gewidmeten Verse Klabunds könnten auch für unseren Dichter geschrieben sein. Ich selber habe – erzählt Magnus Schwantje, der große Vorkämpfer für eine schönere vegetarische Welt, dem wir auch die weitere Darstellung verdanken – als ich mit Christian Wagner durch das Dorf ging, gesehen, wie alle Haustiere in der
In der Nähe eilig und viele mit lebhaften Äußerungen der Freude auf ihn zuliefen, so daß er bald von vielen Dutzenden von Tieren, vielleicht sogar von etwa hundert, umringt war, trotzdem er sie nicht durch Rufe und Gebärden an sich lockte und ihnen keine Nahrung gab. Einige Hühner flogen auf seine Schulter. Erstaunlich ist es auch, daß die Tiere auch vor fremden Menschen in seiner Gesellschaft keine Furcht zeigten. Ich habe während Meister Christian neben mir stand, viele Hühner und Enten, die ihm nicht gehörten, auf den Arm genommen, und kein einziges dieser Tiere machte die geringste Abwehrbewegung. Die Angehörigen Wagners sagten mir, daß, wenn ihr Vater nicht in der Nähe sei, diese Tiere der andern Dorfbewohner ebenso furchtsam seien wie die meisten Angehörigen ihrer Gattung.
Die Tierliebe eines Weisen, den das Wunder des Lebens mit solcher religiöser Andacht und Ehrfurcht erfüllt, daß er beim Anblick von Tieren die Hände zum Segnen aufhebt, wird allerdings in unserer Zeit, schrieb Schwantje vor bald hundert Jahren, sogar von vielen Freunden des Tierschutzes anfangs als etwas Seltsames und Fremdes empfunden werden. Aber gewiß wird auch in manchen Menschen, die bisher die einzige Aufgabe des Tierschutzes darin erblickten, rohe und grausame Handlungen gegen Tiere zu verhüten, beim Lesen dieser Verse und mancher anderer Gedichte von Christian Wagner die Ahnung aufgehen, daß der Tierschutz nicht nur die Aufgabe hat, rohe Menschen von schändlichen Handlungen zurückzuhalten, sondern die Aufgabe, die sittliche und religiöse Entwicklung der ganzen Menschheit heilsam zu beeinflussen, indem er den Sinn für die Heiligkeit alles Lebens weckt.
Nicht nur gegen die Mißhandlung von Tieren kämpft unser Dichter, sondern in eindringlichen Worten ermahnt er die Menschen, die Tiere als ihre Geschwister zu betrachten und auch ihr starkes Bedürfnis nach Liebe und Freundschaft zu stillen.


Viele Bewohner seines Dorfes verspotteten und schalten ihn und nannten ihn einen Heiden, weil er die Tiere nicht als für den Menschen geschaffene Sachen, sondern als Geschwister des Menschen behandelte. Mit Bibelsprüchen wollten sie ihm beweisen, daß sein Verhalten heidnisch sei. Darauf pflegte er schon als junger Mann zu antworten: „Ich will lieber ein barmherziger Heide sein als ein unbarmherziger Christ!" Schon in einer Zeit, als er noch gar nicht wußte, daß schon andere Menschen die Rechte des Tieres verkündeten und die Vergewaltigung des Tieres bekämpften, beschloß Christian Wagner, kein Tier an einen Metzger zu verkaufen und an andere Leute seine Tiere nur unter der Bedingung abzugeben, daß sie sie am Leben ließen und als Zuchttiere oder als Arbeitstiere benutzten. Schon damals gab er allen seinen Tieren im Alter das Gnadenbrot. „Jede schmerzlich empfundene Ausnutzung der Tiere" unterließ er. Viele obdachlose, gequälte und kranke Tiere fanden bei ihm eine Zufluchtstätte. Manche Tiere kaufte er vom Schlachttod los und nahm sie in sein Haus. Auch dem Menschen schadende Tiere, tötete er nicht.


Es ist nicht alles ganz dein, was du dein nennest; es ist eigentlich gar nichts ganz dein, als die Wertsachen in deiner Brust, in dem feuerfesten und diebessicheren Kassenschrank deiner Seele. Deine Gärten, deine Äcker und Wiesen hast du erkauft und bezahlt; aber was du nicht erkauft und bezahlt hast, das ist der Tau und der Regen, der deine Gewächse tränkt, das ist die Luft und der freudige Sonnenschein. —
Bedenke dieses, und wage es noch ferner zu sagen: meine Früchte sind ganz mein! — Denn nicht ganz dein ist deine Ernte. — Siehe: der Herr der Erde, des Wassers, der Luft und des Sonnenscheins hat dir Heimatlose, Verwahrloste, Schwachsinnige und Unmündige, ich möchte sagen, ins Ausgedinge gegeben und zwar mit der gewiß nicht drückenden Bedingung, sie ein wenig zu dulden. — Ja, es sind sehr geringe Ausdinger darunter, die von deinen Feldfrüchten naschen: Feldhühner, Waldvögel und Tauben, ja noch geringere:Sperlinge und Mäuse, Maulwürfe und Maikäfer; — aber glaube ja nicht, daß dieselben ihrem Schöpfer auch so geringe und wertlos erscheinen als dir.


Ein berührendes Geschehnis sei noch herausgegriffen:
Im Jahre 1876 bot eine Gänseleber-Fabrik einem Warmbronner Gastwirt einen hohen Preis für drei junge Gänse. Christian Wagner erzählte dem Wirt, mit welcher furchtbaren Grausamkeit die Tierchen in der Mastanstalt künstlich krank und fett gemacht und getötet würden, und glaubte dadurch den Gastwirt zu bewegen, die Gänse zu behalten oder wenigstens nicht an eine Gänseleber-Fabrik zu verkaufen. Der Mann antwortete ihm aber: dazu habe Gott dem Menschen die Gänse gegeben, damit er sie mäste und schlachte. Wagner wies auf die Gänse hin, die da draußen umherliefen und rief: „Da schau sie doch nur an: w i e schön, w i e schön die Tierle sind! Und diese guten, diese lieben Tierle willst Du um schnöden Sündenlohn langsam zu Tode quälen lassen?"
Der Wirt wollte es. Da scharrte der arme Bauer sein weniges Geld zusammen und kaufte die Gänse. Sie wurden seine guten Freunde. Wenn er auf das Feld ging, so trabten die Drei vor ihm her. Wenn er das Dorf verließ, so begleiteten sie ihn bis zu einem bestimmten Platz außerhalb des Dorfes; und am Abend gingen sie wieder zu diesem Platz, um seine Rückkehr zu erwarten.


Bekämpfung von Grausamkeit und anderer Ungerechtigkeit, Menschen und Tiere vor absichtlicher Leidzufügung zu schützen, war ihm genug. „Das Recht aller Wesen auf Leben und Freude" verkündet er in Predigten und Gedichten. Doch ermahnt er die Menschen, nur solche Freuden zu genießen, durch die sie nicht andern Wesen Freude wegnehmen und durch die sie ihnen nicht Leid bereiten; und er weist sie auf Freudenquellen hin, aus denen auch der Ärmste schöpfen kann: auf den Genuß der Schönheit in der Natur und auf die Linderung der Leiden und die Vermehrung der Freuden in der Welt.
Qual schafft wieder Qual. Mithin muß Freude auch wieder Freude schaffen." Lange bevor er die indische Karmalehre kannte, kam er zu der Anschauung, daß die Qual und die Freude, die der Mensch anderen Wesen bereitet, seine guten, seine bösen Gedanken auf ihn selber zurückfließen können. So glaubte er, daß das ungeheure Leid, das der Mensch durch das Fleischessen den Tieren bereitet, auch ihm selber furchtbares Unheil mannigfacher Art bringe, und daß umgekehrt der sich blutlos ernährende und das Leben schützende Mensch von den göttlichen Mächten mit größerer Gesundheit und Seuchenfestigkeit belohnt werde.
Dem Gedanken der Wiederverkörperung Freund, träumte er von Seligkeiten in späteren Leben, die alle menschlichen Vorstellungen übersteigen. Doch: Dieses Reich der Liebe, des Friedens und der Freiheit, dieses „Reich Gottes", kommt nicht von selbst; die Menschen müssen es herbeisehnen und durch Liebestaten helfen, es aufzubauen.
„ Auch die Tierwelt wartet auf ihren Heiland, ja, selbst die Pflanzenwelt und die ganze Natur. Sehnsuchtsvoll und zitternd harren sie schon seit Jahrtausenden auf Ihren Erlöser. Auf einen Heiland, der ihre natürlichen Rechte voll anerkennt und zu voller allgemeiner Anerkennung zu bringen vermag. Aber wann wird der kommen? Und welcher Wegbereiter wird sein Johannes sein? Frage nicht! Ich und du, und der und jener, und jeder volle Mensch ist hierzu berufen; und wer dieser hohen, heiligen Berufung nicht folgt, hat dafür Verantwortung und Sünde."

Anm.
Vor 40 Jahren widmete „Der Vegetarier“, die damalige Zeitschrift des Vegetarier-Bundes Deutschlands Christian Wagner ein Heft (Nr.1/1976). Obige Ausführungen fußen großteils auf dieser Ausgabe; wir danken.
Der 1980 bei Suhrkamp mit einem Nachwort Peter Handkes wiederaufgelegte von Hermann Hesse 1913 herausgegebene Auswahlband der Gedichte Wagners ist vergriffen. Erhältlich ist:
Christian Wagner, Eine Welt von einem Namenlosen, Das dichterische Werk / Lebenszeugnisse und Rezeption, Wallstein Verlag, Göttingen 2003, 2 Bde., zus. 528 Seiten mit 14 Abbildungen, ISBN 3-89244-661-x, 49 EUR(D).
Die 1972 gegründete Christian-Wagner-Gesellschaft, Buchfinkenweg 6, 71229 Leonberg, betreut das Werk Wagners und das im Wohnhaus des Dichters eingerichtete kleine Museum und hat auch einige Schriften herausgegeben. Info: Tel. 0049/ 7152/ 949 094 od. 471 41; w ww.cw-gesellschaft.de

 

 

Viva la Vacca
Es lebe die Kuh


Kühe sind sensible Wesen. Seelischer Schmerz ist ihnen nicht fremd. Das ist Praktikern seit eh und je bekannt. Vor langer Zeit, als es diesen Beruf noch gab, erzählte mir eine Kuhmagd, wenn die Leitkuh nicht als erste gemolken werde, gebe sie gleich weniger Milch, so sehr kränke sie sich. Mehr darüber war schon vor Jahren unter dem Titel „Von der emo-tionellen Tränensekretion bei Rindern“ in der anima (Nr.4/97) zu lesen. Und schon der Heilige Basilius, einer der größten unter den östlichen Kirchenvätern (ca. 329 –379) sagte einst in einer Predigt: „Ich selbst sah einmal einen Ochsen an seiner Futterkrippe weinen, da ihm sein Weide- und Jochgefährte gestorben war“.
Seit einiger Zeit nimmt sich auch die Wissenschaft verstärkt des Themas der emotionalen Beziehungen unter Rindern an. Ein von Univ.Prof. Susanne Waiblinger geleitetes Projekt der veterinärmedizinischen Universität Wien über „Coping-Strategien bei Kühen im Stall und in künstlichen Streßsituationen unter Be-rücksichtigung von sozialen Bindungen zwischen den Tieren“ brachte als Nebenergebnis: Die Kühe regen sich merklich weniger auf, wenn eine „Freundin“, d.h. eine Kuh, mit der sie oft positive Sozialkontakte haben, anwesend ist. Die Biologin Anja Wasilewski 2004 in ihrer Disser-tation (Universität Marburg a.d.L): „Die Funktionen von Huftierfreundschaften äußern sich weniger in einem direkten, praktischen Nutzen, sondern treten als psychologischer Nutzen in Form von sozialer, emotionaler Unterstützung in Erscheinung. Emotionale Unterstützung und soziale Fellpflege reduzieren psychologische und physiologische Streßsymptome. Über diese gesundheitsfördernde Wirkung besitzen Tierfreundschaften einen indirekten praktischen Nutzen. Davon profitieren sowohl Tiere als auch Tierhalter (ethischer und anthropozentrischer Tierschutz)“.
Kühe sind heutzutage arme ausgebeutete Wesen. Weide sieht nur ein sehr kleiner Teil. Zwar schwärmt die bunte AMA-Werbung für den Energydrink Milch „frisch vom Land“ von der durch Beweidung in-takten Natur; doch da Kühe nicht lesen können, ist ihnen das nur ein schwacher Trost. Immer noch werden viele Kühe nicht in Laufställen sondern angebunden gehalten. „Die Anbindevorrichtungen müssen dem Tier in der Längsrichtung mindestens 60 cm und in der Querrichtung mindestens 40 cm Bewegungsfreiheit bieten sowie genügend Spiel in der Vertikalen geben, damit ein ungehindertes Stehen, Abliegen, Aufstehen, Ruhen, Fressen und Zurücktreten möglich ist.“ Soweit die einschlägige Verordnung. Nur an 90 Tagen im Jahr ist Auslauf (auf einen befestigten Vorplatz oder eine Weide) zu gewähren, d.h. die Tiere können neun Monate ständig angebunden bleiben. Dazu ermöglichen es großzügige Ausnahmebestimmungen überhaupt auf jeglichen Auslauf zu verzichten. Und wer kontrolliert den Auslauf? Das praktisch lebens-längliche Anketten im Stall kommt eine halben Fesselung und damit einer Tierquälerei gleich, meinte schon vor einem halben Jahrhundert der Tierarzt, dem wir den oben zitierten Bericht über die „emotionelle Tränensekretion“, also das Weinen der Rinder, verdanken.
Kühe sind heutzutage arme ausgepreßte Wesen. Die Kinder werden ihnen nach der Geburt genommen. Sie sind zu höchster Milchleistung hochgezüchtet und damit besonders krankheitsanfällig. Sobald sie milchmäßig nicht mehr spuren und das geschieht häufig schon nach zwei oder drei Laktationsperioden werden sie aus-geschieden, geschlachtet.
Hier beginnt unsere eigentliche Ge-schichte. Viva la Vacca - Es lebe die Kuh. Eine Schweizer Schulklasse war in den Ferien auf einen Bio-Bauernhof und hatte dort eine besondere Beziehung zu einer sehr extrovertierten Kuh entwickelt. Als der Bauer das neunjährige Tier, da un-fruchtbar geworden, schlachten lassen wollte, bestürmten die Kinder ihren Lehrer, die Kuh kaufen. Der ließ sich erweichen. Dann häuften sich die Schwierigkeiten. Der Bauer verlangte den dreifachen Preis, kündigte bald darauf den versprochenen entgeltliche Kostplatz am Hof. Der Lehrer, der das Projekt „Viva la Vacca - Es lebe die Kuh“ taufte, versprach für die Kuh lebenslänglich Unterhalt zu zahlen, und suchte organisatorische Unter-stützung bei Tierschutzvereinen und fand sie schließlich beim thurgauischen Tierschutzverein Bischofszell - Weinfelden, starb jedoch bald darauf bei einem Bergunfall. Jetzt hatte der Verein die Kuh und bat um Spenden.


Der Vereinspräsident Reinhold Zepf: „Die Kuh ist doch eigentlich soviel wie ein Wahrzeichen für die Schweiz, eigentlich ein Kulturgut, und man könnte meinen, wenn es in der Schweiz für Pferde Gnadenhöfe gibt, dann doch erst recht für Kühe.“


Doch der Gedanke, einer Kuh Dankbarkeit und Achtung zu erweisen, fand entschiedene Gegner. In einem Leserbrief an die größte Tageszeitung der Region wurde das Kuh-Altersheim als menschenverach-tend bezeichnet. Zepf forderte Entschuldigung, die verweigert wurde, es kam zu großen Diskussionen in der Presse und schließlich vor Gericht zum Friedensschluß.
Bauern zu finden, die eine Kuh aufneh-men, war jedoch sehr schwierig. Es herrsche, so Zepf, unter den Landwirten großes Mißtrauen gegen den Tierschutz.

Doch handle es sich um ein Projekt, bei dem es nur Gewinner gebe. Viva la Vacca ist eine Vermittlungseinrichtung:
„ Landwirte oder Tierfreunde, erhalten die Möglichkeit, ein Tier, zu dem sie aus irgendwelchen Gründen, eine über die Norm der Nutztierbeziehung hinausgehende Beziehung aufgebaut haben, dem Projekt 'Viva la Vacca' zu übergeben. Das Projekt wird von Tierfreunden finanziert, die ebensolche Kühen eine Pension er-möglichen möchten.“
„ Der Halter weiß die lieb gewonnene Kuh an einem guten Platz, der ihn nichts kostet. Der Bauer, der die Betreuung übernimmt, erhält pro Kuh 100 bis 200 Franken pro Monat.“ Das war 2002. Drei Jahre später lebten schon siebzehn Kühe in „Altersheimen“.


Die Schweiz steht nicht allein, auch in anderen Ländern gibt es Einrichtungen, die Gnadenhöfe betreiben oder Tiere in Kost geben. U. a. in den USA und besonders in Indien. Gerade weil die Kuh dort unter besonderem Schutz steht und Tö-tungsverbote normiert sind, kommt es zu Umgehungshandlungen von besonderer Grausamkeit insbesondere gegenüber männlichen Kälbern. Hier steht weniger Dankbarkeit und Achtung als das Bemühen, Tiere vor unaussprechlichen Qualen zu bewahren, im Vordergrund. Die Helfer sind sich bewußt, daß ihre Arbeit nur ein Tropfen auf einen heißen Stein ist. Und daß eine Lösung letztlich nur im Übergang zur veganen Ernährung läge.


Das gilt natürlich ebenso für uns im Westen. Selbst bei einer generellen Alterspension für Kühe, die den Milchpreis schätzungsweise verdoppeln würde (warum eigentlich nicht?), bliebe das Kälberproblem. In den USA, wo reine Milchviehrassen überwiegen, werden viele Bullenkälber gleich nach der Geburt erschossen.


Auch in Österreich gibt es die eine oder andere Zuflucht, so hat z.B. der Gnadenhof von Animal Spirit im niederösterreichischen 3053 Laaben, Am Hendlberg 112, vier Rinder auf-genommen.


Wir leben in eine Zeit, in der – hier in Österreich, das zu den reicheren Ländern der Welt zählt – die Versorgung alter Menschen in Frage gestellt wird. In der man vielen Jungen zwar keine Arbeit gibt dafür aber sagt, ihr müßt selbst für euer Alter sorgen. In der man arbeitsfähigen Menschen von 40, 50 Jahren die Arbeit nimmt und sie, so wie einst im Mittelalter den Müll, auf die Straße wirft.


Da mögen manche, wie obiger Leserbriefschreiber, den Gedanken Kühen Gnadenbrot zu geben, absurd finden. Aber ist es wirklich so absurd, Wesen, die wir unter häufig grauslichen Bedingungen als Sklaven halten und buchstäblich bis zum letzten Milchtropfen auspressen, auf deren Kosten wir es uns gut gehen haben lassen, ein bißchen Dankbarkeit zu bezeugen?


Erwin Lauppert

 

Ich boykottiere Tierquälerländer!
Elisabeth Richter


Der Konsument hat es in der Hand, Produkte zu fördern oder ins kaufmännische Jenseits zu befördern, wenn er darauf achtet, was er kauft. Das tue ich seit Jahren bei Lebensmitteln (Bio, örtliche Produkte) und bei Maschinen (wenig Strom, wenig Wasser, Herstellung in einem EU-Land).


Und nun, wo uns die schrecklichen Re-portagen aus China, Vietnam, Bangla-desch, usw. erreichen, bin ich ent-schlossen, wieder mal zum Kaufboykott zu greifen. Das hat ja schon öfter gut funktioniert, sei’s bei der Apartheid in Südafrika, bei Frankreich mit den Atomtests, usw.


Tja, aber bei Kleidern, Schuhen, Möbelstoffen, Wolle, Accsessoires?
Die Ernüchterung folgte meinem Wunsch nach ethisch korrekten Produkten auf dem Fuss: Kein Katalog, kein grosser Hersteller (Ausnahme H+M), keine Super- oder Billigmarke – nirgends ist auch nur der kleinste Verweis auf das Herkunftsland. Kilometerlange Materialbeschreibungen in 20 Sprachen in jeder Unterhose, aber nicht der leiseste Hinweis drauf, woher das Ding kommt.
Als Tierschützer kaufe ich natürlich seit Jahrzehnten keine Pelze, aber interessehalber sah ich mir die Jacken und Schuhe mit Pelzbesatz an. Nicht einmal die Pelzart ist ausgezeichnet, das Herkunftsland noch weniger.


Meine Korrespondenz mit diversen Herstellern und Handelsketten brachte mir jede Menge Blabla-Briefe, in denen betont wurde, dass die Freiheit des Marktes gestört würde, wenn man die Artikel nach Herkunftsland deklarieren würde.


Nett, dass die Freiheit des Marktes so wichtig ist. Und MEINE Freiheit, MEIN Geld nur für Artikel auszugeben, die ich für ethisch korrekt halte? Die ohne Kinderarbeit, Tierquälerei, Menschenausbeutung, Umweltvernichtung oder unter z.B. diktatorische Regierungen hergestellt werden? Die nicht durch die ganze Welt transportiert werden müssen?


Wir spötteln gerne über die US-Amerikaner. Die aber haben es seit Jahren durchgesetzt, dass jedes Produkt eine genaue Herkunftskennzeichnung tragen muss. Und, sie haben auch den Import und die Verarbeitung von Hunde- und Katzenfellen längst verboten.
Ist der amerikanische Markt deshalb unfreier als der europäische?


Natürlich nicht, aber die US-Bürger lassen sich von Ihren Regierungen in Konsumentenfragen nicht für so dumm verkaufen wie wir hier in Europa. Wobei die Frage ja interessant ist, warum sich bei uns z.B. die rote Reichshälfte so überhaupt nicht dafür interessiert, was ihren werktätigen, oft schon arbeitslosen Massen an anonymem Schnäppchen-Schmarrn von weiss-Gott-woher so angedreht wird. Die Grünen protestieren und stellen Anträge, die Wirtschaft (wer ist das wohl genau?) schmettert ab – und verdient vermutlich das Mehrfache an den – verheimlichten – Fernostprodukten aller Art. Die kürzlich geäusserte Superidee, Zollschranken für Produkte ohne Mindeststandard bei Menschen-, Tier- und Umweltrechten einzuführen, ver-hallte ungehört – leider!


Solange wir BürgerInnen mitspielen, sprich blind, massenhaft und ohne Hin-terfragen alles kaufen und uns von PolitikerInnen und Interessensvertretern für doof verkaufen lassen, wird sich nix än-dern. Das Goldene Kalb regiert immer brutaler – was würde Moses wohl heute sagen?


Was tun? Nachfrage in den Geschäften und Konzernen, Beschwerden bei den politischen Organisationen – und bewusstes Einkaufen bis hin zum Boykott von nicht ausgezeichneter Ware oder Ware aus Ländern, deren Methoden nicht zu billigen sind.


Es ist manchmal ein bissl mühsam, aber es wirkt. Oft ergibt sich jedoch auch grosse Freude beim Verkaufspersonal, dass sich endlich jemand dafür interessiert! Und ist es nicht auch viel angenehmer, z.B.eine Fair Trade-Rose in die Vase zu stellen, ein Paar Bio-Socken oder Öko-Unterwäsche aus Österreich oder wenigstens aus dem EU-Raum zu tragen? Unser Gewissen, die kurzen Transportwege, weniger Arbeitslose, bessere Umwelt und natürlich auch bessere Bedingungen für grosse und kleine Tiere sind auch ein, und zwar ein gewaltiger, Mehrwert. Für uns alle, mittelfristig auch für die neuen Euro-pa-Überschwemmungs-Länder à la China usw.


Noch sind wir Boykotteure in der Minderheit, aber es spricht sich rum. Bitte machen auch Sie mit, Geld regiert die Welt – und es ist UNSER Geld, das die Konzerne haben wollen. Also hoppauf, bietet uns ordentliche Produkte an, wir wollen uns informieren können und dann frei wählen! Schreien nicht alle nach dem fehlenden Konsumwachstum? Wer sonst als bewusste und verantwortungsvolle KonsumentInnen soll es denn liefern, das Wachstum? Wer will schon noch mehr vom selben Schmarrn – mit geheimgehaltener Herkunft noch dazu?


Nebenbei, was finden die EU und unsere Regierungen schützenswert ?
Markenartikel ja. Plagiate werden vom Zoll beschlagnahmt. Hohe Strafen drohen.
Soziale Rechte nein. Unter Außerachtlassung sozialer Mindeststandards produzierte Waren dürfen ungehindert eingeführt werden.

 

Ein Kriminalrätsel
Wer sind die Täter? Oder sind es Täterinnen?


Am 18.1.2006 wurde in der Grazer Innenstadt – 90 Meter von der nächsten Polizeiinspektion vulgo Wachzimmer entfernt – eingebrochen. In ein Pelzmodengeschäft. Die Täter entkamen berichtet die Polizei, mit „edlen Nerzen“ im Wert von 200.000 ¤ (2,8 Millionen Schilling).

Vermutlich hatte der Kürschner die „edlen Nerze“ (gemeint sind wohl die von den getöteten Tieren abgezogenen Pelze) nicht zur Selbstbefriedigung gehortet, sondern weil er mit Grund auf Käufer oder Käuferinnen hoffen durfte. Wer sind die Menschen, die Kleidung aus Nerzfell kaufen, was sind das für Menschen, denen es Freude macht, Wildtiere in Käfige sperren und ihnen dann die Haut abziehen zu lassen? Wer sind die Täter? Ein Kriminalrätsel?


Kein Kriminalrätsel
Demonstrativer Verzicht auf Pelzmäntel

Die jüngste Pelzsammelaktion des Aargauer Tierschutzvereins war unerwartet erfolgreich. Über 300 Pelzkleidungsstücke wurden abgegeben und es werden noch mehr. Die Pelze kommen in die Mongolei, wo es im Winter anders als bei uns echt kalt ist.
Die erste Pelzsammelaktion für arme mongolische Hirten hat der Schweizer Tierschutz 2003 durchgeführt. 1500 Pelzmäntel brachte die damalige Aktion, Mäntel, die Schweizerinnen aus Gewissensgründen nicht mehr tragen wollten. Die Pelze werden in der Mongolei von und für bedürftige Nomaden zu landesüblicher Winterkleidung verarbeitet. Die Not ist dort unter der ländlichen Bevölkerung bedingt durch die wirtschaftliche Entwicklung und Katastrophenwinter sehr groß. Näheres siehe auch unter www.tierreport.ch/aktuell/mongolei.pdf


Ü brigens, der nächste Winter kommt bestimmt. Auch Accessoires, Pelzkrägelchen bedeuten Qual für Pelztiere.

 

 

Seite 11:

Vegetarische Informationen


Vegetarier-Treff in Niederösterreich
Vegetarier, Tierschützer in Niederösterreich!
Jeder von uns kennt sicher das Gefühl, ziemlich allein in einer kalten Welt zu sein, in der Menschenliebe nicht viel zählt, geschweige denn Tierliebe. Es ist wie die Arbeit des Sysiphos: kaum glaubt man einen kleinen Erfolg zu verzeichnen, sind schon die nächsten Horrorberichte von grausamen Tierquälereien in den Nachrichten und man glaubt einen aussichtslosen Kampf zu führen. Und was die ewig gleichen Fragen der Fleischesser gegenüber Vegetariern anbelangt, so finde ich sie auch sehr entmutigend und deprimierend in ihrer Engstirnigkeit.
Daher glaube ich, dass wir, um an der Welt nicht zu verzweifeln, einander gegenseitig unterstützen und stärken sollten durch regelmäßige Treffen und auch durch öffentliche gemeinsame Aktionen, die viele andere Menschen zum Nachdenken bringen können oder sogar zu einer Änderung ihres Lebens.
Für alle, die sich mit meinen Gedanken identifizieren können, möchte ich zu Ostern nahe St. Pölten in einem vegetarischen Restaurant ein erstes Treffen veranstalten und dazu alle einladen, die an Tierschutz und Vegetarismus interessiert sind.
Gabriele Smetana
Interessenten bitte melden bei Mag. Gabriele Smetana, Tel. 07413 / 20 706 (Postfach 1, 3672 Maria Taferl)

Gründung eines vegetarischen Stammtisch im Innviertel in Schärding/Inn
Barockstadt Schärding „die Perle am Inn“ an der bayrisch/österreichischen Grenze zu Passau gelegen, bekommt jetzt einen vegetarischen Stammtisch.
Bei diesen monatlichen Treffen wollen wir Informationen geben, uns austauschen, Kontakte knüpfen, gemeinsam etwas unternehmen, wie z.B. wandern, und vor allem fröhlich sein! Schärding ist einen Ausflug wert! Wir freuen uns über Euer Kommen!
Wir, das sind Andrea und Manfred Witzmann vom Cafe-Restaurant Orangerie, Martina und ich. Ich heiße Eva Kubai, bin Yogalehrerin, Yogatherapeutin und Aromaexpertin.
Treffpunkt: jeden 1. Montag im Monat (Feiertage miteingeschlossen) um 19 Uhr in der Orangerie. Ansprechpersonen: Eva Kubai Tel. 0043-7712-35704, Andrea Witzmann Tel. 0043-7712-29675


Warum?
Warum gibt es in der einen Stadt gutgehende vegetarische Restaurants, die auch gern von Nicht-Vegetariern besucht werden, in vergleichbaren anderen Städten nichts dergleichen oder nur eher Kleinstlokale. Liegt es daran, daß es zu wenig dynamische für den Beruf befähigte Menschen gibt, oder ist der Grund das Fehlen des für eine Betriebsgründung unvermeidlichen Anfangskapitals? Fehlt es an Fachleuten oder an Geldgebern? Natürlich sind nicht nur Investitionen in der Karibik sondern auch in der heimischen Gastronomie nicht ohne Risiko. Das könnte jedoch bei Verteilung auf eine größere Zahl von Investoren gestreut werden.
Gibt es Leute vom Fach, die einen vegetarischen Gastronomiebetrieb gründen wollen und gibt es vegetarisch Interessierte, die kleinere oder größere Beträge in so ein Unternehmen investieren wollen?
Interessenten bitte mit der Öst. Vegetarier Union Verbindung aufnehmen, Adresse und Tel. umseits.


Vegetarische Gastronomie:
Wien
Bio Bar Antun Petrovic, 1010 Drahtg. 3 (zwischen Platz am Hof und Judenplatz), Restaurant, Mo - So 11.30 - 23.00), Tel.u.Fax 01/968 693 51, w ww.biobar.at
Reformhaus Buchmüller Imbiß, Neubaugasse 17 (U3), Tel. 523 72 97, Mo - Fr 9 - 18.30, Sa 9 - 16.30 Uhr,w ww.buchmüller.at
Weltfriedens-Cafe 1070 Ulrichsplatz 4,Tel. 911 1841, Do-Sa 11-18, So –17, w ww.weltfriedenscafe.buddha.at
Reformhaus Regenbogen, Imbiß, 1090 Garnisong.12 (Ecke Fertelg.), Mo – Fr 9.30-18.30, warme Küche ab 11 h
Niederösterreich: Großmugl (15 km nördl. Stockerau), Schillinger, tgl. außer Mo u. Do, Tel. 02268 – 6672, w ww.charlys.at
(Spirits in Ober-Grafendorf existiert nicht mehr)
Graz: Ginko (vormals Gilma), Ecke Grazbachgasse/Klosterwiesg. (ca. 150 m südlich Jakominiplatz, Tel. 0316/ 81 56 25, Mo-Fr 11.30-21, Sa bis 18 Uhr
Linz: Sylvia Schauberger, Imbiß Domgasse 10, Tel. 0732/77 90 53
Land Salzburg: Vollwertpension Haus Leo, Rosemarie Kepplinger, Am Rauchenberg, Gumping 11, 5092 St.Martin bei Lofer Tel. 06588/7065, email:pension.leo@aon.at
Tirol, Reith bei Kitzbühel
Gesundheitshotel Florian (Florian Pointner), Bichlachweg 258 A-6370 Tel.: 05356 65242 Fax: 05356 65242-4, w ww.hotel-florian-at
Vorarlberg, Dornbirn
Kika-Restaurant im Möbelhaus während der Öffnungszeit, 6850 J.Ganahl Str.1


Seite 13:

Meinungsfreiheit und Halsaufschneiden

Wenn zwei ehrbare Bürger im Wirtshaus beisammen sitzen und der eine meint zum anderen „Dei Mutta is a Hur’“, dann kann es passieren, daß der Sprecher später beim Blick in einen Spiegel schmerzlich das Fehlen zweier Schneidezähne bemerkt. Solches Geschehen steht zwar mit dem Strafgesetz nicht im Einklang, doch erstaunt es die Volksseele weiter nicht; sie betrachtet es als legitim. Werden dagegen Gestalten der Religion beleidigt und Gläubige wehren sich gewaltsam, ist darob das Staunen unserer Öffentlichkeit groß und die Frage „Ja dürfen die denn das“ (nämlich auf die Beleidiger und deren Anhang einprügeln) wird fast einhellig verneint.


Rudolf Burger, Professor der Philosophie an einer Wiener Universität anläßlich des Karikaturenstreits zur Frage ob sich Muslime mit Gotteslästerung als europäische Errungenschaft abzufinden hätten: Der Tabubruch gehört bei uns zum Kulturbetrieb dazu. Da gibt es ganze Virtuosen auf dem Gebiet. Denken wir nur an das Sechstagespiel von Hermann Nitsch, das in Wahrheit nichts anderes als ein ausgeflippter Heurigenbetrieb mit garantiert frischem Rindfleisch war. Maria als Hure? Hängt längst in den Galerien. Es ist daher kein Zufall, daß die Gegenseite nun das einzige Tabu bricht, das es im Westen noch gibt: den unter dem poetischen Titel Holocaust sakralisierten Massenmord an den Juden. Um das vorauszusehen, mußte man nur das Grundprinzip Newton’scher Mechanik kennen. ‚Aktion ist gleich Reaktion’ (In einem Interview in der Kleinen Zeitung, Graz, vom 12.2.2006.)


Tatsächlich, nur wer gegen das Holocaust-Tabu verstößt, wird wie gerade geschehen unnachsichtlich in den Kerker geworfen. Wer dagegen eine Person oder eine Sache, die den Gegenstand der Verehrung einer Kirche oder Religionsgesellschaft bildet, herabwürdigt oder verspottet, bleibt frei. Das Menschenrecht der Meinungsfreiheit legitimiert sein Tun. So wenigstens die anläßlich des Karikaturenstreits publizierte Auffassung der meisten unserer Meinungsmacher. Daß unser Strafgesetzbuch das nicht ganz so sieht – ich habe gerade vorhin aus dem § 188 zitiert (Wer .. eine Person...) – ficht sie nicht an. Auch das Gesetz wird nach dem Zeitgeist gebogen. Selbst wenn manche wie zB. Burger die Karikaturen für eine zwar erlaubte doch dumme Provokation halten, deren Nachdruck betrachten sie als Informationspflicht. (Bei Kinderpornographie habe ich allerdings bislang nie von einer Nachdruckverpflichtung aus Informationsgründen gehört).
Auch „fortschrittliche“ Muslime schließen sich dem an. Necla Kelek, Autorin des nicht unumstrittenen Bestsellers „Die fremde Braut“ zitiert unlängst in der Hamburger ZEIT zustimmend Salman Rushdie (der in eigener Sache spricht): „Es ist völlig in Ordnung, daß sie (die Muslime) gegen Diskriminierung protestieren... Absolut nicht in Ordnung ist dagegen ihre Forderung, ihr Glaubenssystem müsse vor Kritik, Respektlosigkeit und auch Verunglimpfung geschützt werden.“ Und fügt bei: „Diesen selbstbewußten Umgang mit den Errungenschaften der Aufklärung wünschte ich den Muslimen, ... die auf Kritik reagieren, als würde damit ein böser Geist losgelassen.“


Neben der Karikaturenfrage ist das Schächten ein weiteres – vor allem Tierfreunde interessierendes – ständiges Streitthema mit muslimischen Einwanderern. Die Regelung des Tierschutzgesetzes ist ein wenig befriedigender Kompromiß, eher ein Murks. Dazu wiederholt beunruhigende Meldungen über illegale Massenschächtungen, zuletzt aus Anlaß des letzten Opferfestes, da und dort bei entlegenen Schafbauern. Heimisches Gewinnstreben und fremde tierquälerische Bräuche scheinen sich hier zu einer eher schäbigen Form multikulturellen Einklangs zu verbinden. Und der Exekutive bleibt es verborgen.


Fassen wir zusammen, die im zivilisierten Westen oder wenigstens in der veröffentlichten Meinung vorherrschende Anschauung lautet:


Es ist Menschenrecht, Religionen zu verspotten, und es ist Menschenrecht, aus althergebrachten religiösen Traditionen Tiere zu quälen. Bedeutet das, die westlichen Denker statuieren ein menschliches Grundrecht auf Sadismus? Ich glaube fast, nicht. Es scheint mir eher so, daß Religion für sie keinen Wert darstellt, Übersinnliches für sie nur Humbug ist. Und sie dergestalt gar nicht begreifen, daß sie mit ihrem Tun Menschen weh tun, seelisches Leid verursachen, daß um nur ein Beispiel zu nennen, Menschen die unter dem Bombenhagel westlicher Flugzeuge zittern, die Darstellung Mohammeds als Bombe nicht sonderlich witzig finden. Übrigens gilt die Spottfreude nicht nur dem Islam. Erst unlängst fand ich in einer uns nahestehenden Zeitschrift in einem Comic ähnlich Spöttisches zu einer christlichen Symbolfigur (Ich grüble noch, wie das den Tieren wohl hilft.)
Nicht minder gleichgültig wie gegenüber Religiösem auch die Einstellung zu den Tieren. Die sind in unserer von Massentierhaltung und exzessivem Fleischkonsum geprägten Welt für die große Mehrheit keine empfindsamen Wesen, die Achtung verdienen, sie sind ihr nur Sachgut. Wird der Schafbauer ausreichend bezahlt, ist alles in Ordnung.


Noch eine Klarstellung. Wir polemisieren hier nicht gegen sachliche Kritik an Anschauungen der katholischen und anderer Religionen. Was uns bedenklich stimmt, ist das geforderte Verspottungsrecht.


Ü berlegen wir, was bringt denn der Spott, das Herabwürdigen dem Täter. Nun ja, das Gefühl mehr zu sein, Obermensch sozusagen, also einfach gesagt Selbstbefriedigung. Wiegt das das damit verursachte seelische Leid auf? Übrigens, im Mittelalter und bis vor gar nicht so langer Zeit gab es den Pranger, an dem Menschen dem allgemeinen Spott preisgegeben waren. Die Abschaffung dieser Institution wurde lange als kultureller, aufklärerischer Fortschritt empfunden. Also der westlichen Wertegesellschaft ganz so wesensfremd wäre der Verzicht auf das Spottprivileg doch nicht.


Ich schlage einen Deal vor: Wir Westlichen verzichten auf das ‚Menschenrecht’, Religionen zu verspotten, und die Religionen verzichten dafür auf das ‚Menschenrecht, tierquälerische Traditionen zu üben.


Erwin Lauppert

 


Dann wohnt der Wolf beim Lamm,
Der Panther liegt beim Böcklein,
Kalb und Löwe weiden zusammen,
ein kleiner Knabe kann sie hüten.
Kuh und Bärin freunden sich an,
ihre Jungen liegen beieinander.
Der Löwe frißt Stroh wie das Rind.
Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch
der Natter, das Kind steckt seine
Hand in die Höhle der Schlange.

Jesaja 11, 6-8

 

Seite 15:

Bücher


ALTEX Alternativen zu Tierexperimenten

Ein vierteljährliches Journal für neue Wege in den biomedizinischen Wissenschaften,
Elsevier – Spectrum Akadem.Verlag, D-69126 Heidelberg, Jahresabo für Privat-Bezieher 75 EUR, (für Tierschutzorganiationen u. Studierende Sonderkonditionen), Aboservice Tel. ++49-6221-703 134
Dieses von der Stiftung Fonds für versuchstierfreie Forschung (FFVFF CH-Zürich) herausgegebene wissenschaftliche Periodicum bringt wie immer in der letzten Nummer des Jahres - die anderen sind hauptsächlich medizinischen Fachthemen gewidmet – den letztmalig von Prof. Gotthard M. Teutsch redigierten Literaturbericht über „Mensch und Mitgeschöpf unter ethischem Aspekt“ (bearbeitet nach den Neuzugängen des Archivs für Ethik im Tier-, Natur- und Umweltschutz der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe). Ein Schwerpunkt liegt bei philosophischen Werken, doch die Übersicht erstreckt sich auf viele andere Bereiche wie Tendenzen im Tierschutz, Tiere in der Politik, Rechtsentwicklung, Pädagogik, Nutztierhaltung, ‚Schädlings’-Bekäm-pfung etc. Der Bericht zeichnet sich wie gewohnt durch Vielseitigkeit aus und gibt durch die konzentrierte Darstellung der Arbeiten und profunde Kurzkommentare einen hervorragenden Überblick über die Entwicklung in den angesprochenen Bereichen.
Teutsch 87 geworden hat nun die Aufgabe zurückgelegt, die Arbeit wird auf mehrere Schultern verteilt unter dem Titel ‚Neue Literatur zu tierethischen Themen’ weiterhin in ALTEX erscheinen.
Professor Gotthard M. Teutsch, bis zu seiner Emeritierung 1984 Professor an der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe, zählt zu den ersten aus der Gilde der Philosophen und Ethiker im deutschen Sprachraum, die sich des Tieres angenommen haben. Niemand habe – so Eisenhart von Loeper, einer der führenden deutschen Tierschützer – in den vergangenen Jahrzehnten so stark wie er das wissenschaftliche und ethische Profil des Tierschutzes geschärft und die tiefe Kluft zu dem erbarmungslosen und qualvollen Schicksal der Tiere in unserer Gesellschaft aufgezeigt.
Zu seinen Publikationen zählen u.a. Soziologie und Ethik der Lebewesen, Lexikon der Tierschutzethik, die Anthologie Da Tiere eine Seele haben..., Die Würde der Kreatur, Gerechtigkeit auch für Tiere.
Zurück zu ALTEX. ‚Wenn der Herrgott net will, hilft gar nix’ heißt es in einem alten Wiener Lied. Leider gilt das häufig auch dann, wenn gewisse Entscheidungsträger nicht wollen. Die Zeitschrift bringt ein bemerkenswertes Beispiel, welche Widerstände seitens der EU-Bürokratie der Ersetzung eines Mäusetests zur Bestimmung von Muscheltoxinen durch einen besseren Alternativtest entgegengesetzt wurden und welcher ‚Winkelzüge’ positiv eingestellter auch ‚EU-Bürokraten’ es bedurfte, den aussagekräftigeren tierfreien Test durchzusetzen.
Auch das in der letzten Nummer wiedergegebene Resümee von Michael Balls, eines im Alternativbereich lange führenden britischen Wissenschaftlers (lange Jahre Vorsitzender von FRAME (Fund for the Replacement of Animals in Medical Experiments) und Leiter des Brüssel unterstehenden ECVAM (European Centre for the Validation of Alternative Methods)) stimmt nicht unbedingt frohsinnig.
(Anm.: FRAME war zur Förderung des in Tierrechtskreisen nicht unumstrittenen 3 R- Projekts – Reduction (Verminderung der für einen Versuch benötigten Tiere), Refinement (Verbesserung der Lebensbedingungen der Versuchstiere), Replacement (Ersatz durch nichttierische Alternativmethoden) – gegründet worden).
Balls beklagt den Trend in Wissenschaftskreisen, Replacement durch Refinement zu ersetzen: „Einem Affen einen Tennisball zum Spielen zu geben und sein Futter zu verstecken, damit er danach suchen muß, mag besser sein als lange Haft in Gitterkäfigen, ist mir aber nicht genug. Das Ziel muß Ersatz sein.“


Elisabeth Manke
Ich lebe gut mit Diabetes Typ 2
Ein Motivationsbuch
Ernährung-Bewegung-Lebensfreude
pala-verlag Darmstadt 2005, 160 Seiten, Hardcover 14 x 21,5 cm, 14 EUR (D), 25 sFr, ISBN 3-89566-216-X
Millionen leiden unter Diabetes oder schlimmer, wissen es noch nicht, oder sind Kandidaten der Zuckerkrankheit und ihrer grauslichen Spät- oder Frühfolgen. Da tut ein Buch wie das von Frau Manke gut. Leicht und einprägsam schreibt sie, wie sie die Hiobsbotschaft verarbeitet und neuen Lebensmut gewonnen hat. Wie sie ihren Alltag als Zuckerkranke meistert, welche Strategien sie entwickelt hat, um mit ihrer Erkrankung gut zu leben und gibt ihre Tips und (ovo-lacto-) vegetarischen Rezepte weiter. Dazu zahlreiche Hintergrundinformationen zum besseren Verständnis der Erkrankung.


Irmela Erckenbrecht
Wie baue ich eine Kräuterspirale?
Leitfaden für die Gartenpraxis
pala-verlag Darmstadt 2006, 144 Seiten Hardcover 12 x 17 cm, 9,90 EUR(D), 18 sFr
ISBN 3-89566-220-8
Unter den dem Vegetarismus Zugeneigten gibt es nicht wenige Naturverbundene, die sich an Gärten erfreuen. Da kann ein Hinweis, wie sich das Stückchen Grün durch eine schmückende und nützliche Attraktion bereichern läßt, nicht schaden. Die Kräuterspirale ist ein Stumpfkegel, ein dreidimensionales schneckenhausartig spiralförmiges Gartenbeet, das mehrere Klimazonen vereinigt und so für die verschiedensten (Küchen-)Kräuter geeigneten Lebensraum bietet. Durchmesser möglichst mindestens drei Meter. Erfunden oder wiederentdeckt wurde sie vom Australier Bill Mollison, der für sein Konzept ‚Permakultur’ 1981 den alternativen Nobelpreis erhielt. Einfach mit Steinen, Bauschutt etc. herzustellen und zu pflegen. Näheres, dazu einige Kräutertips im Büchlein.


Arnold Wiegand
Vegan + Sport
Vegane Ernährung und Ausdauersport
Books on Demand Norderstedt, ISBN 3-8334-4129-1, 220 Seiten, Paperback 17 x 22 cm, 17,80 EUR (Autor: www.vegan-sport.de).
Unter unseren Lesern dürfte sich die Zahl derer, die dem Autor im 100-km-Laufen oder 25-km-Schwimmen nacheifern wollen, in sehr überschaubaren Grenzen halten. Arnold Wiegand zwar schon lange Lakto-Vegetarier, seit 2003 vegan, hat erst im Alter von rund 40 Jahren seine Liebe zum extremen Ausdauersport entdeckt. In seinem im Selbstverlag veröffentlichten Buch gibt er seine sportlichen Erfahrungen weiter, erläutert, was er ißt, und gibt Trainingstips. Dazu eine Fülle fast überfrachtende Infos und Meinungen aus der Literatur zum Thema Ernährung. Für aktiv dem Ausdauersport Zugeneigte wird die Arbeit sicher Bereicherung bedeuten, für den großen Rest ist sie Beweis und Argumentationshilfe für den Wert veganer Lebensform auch in körperlichen Extremsituationen.


Englisch:
'UTOPIA TODAY - REALITY TOMORROW - A vegetarian world'

HEUTE UTOPIE - MORGEN WIRKLICHKEIT - eine vegetarische Welt
136 Seiten, 35 Autoren aus 11 Ländern, ISBN 3-909067-05-0, 15 EUR, zu beziehen über: European Vegetarian Union (EVU), Bahnhofstr. 52, CH-9315 Neukirch-Egnach, (Schweiz) oder über Amazon oder den Buchhandel.
Die Europäische Vegetarier Union (EVU) hat ein neues Buch publiziert. Darin schreiben 35 Autoren aus 11 Ländern, wie sie sich eine vegetarische Welt vorstellen.
Die Autoren - Ernährungswissenschaftler, Ärzte, Bestsellerautoren, Vereinsgründer, Forscher, Computer-Fachleute, Philosophen, Science-Fiction-Fans, Musiker und talentierte Persönlichkeiten - haben uneigennützig zu diesem Projekt beigetragen, das eine bessere Basis für weitere Aktivitäten schaffen möchte.
Die Autoren kommen aus vielerlei Ländern, geprägt durch unterschiedliche kulturelle Gegebenheiten und Religionen, aber eins haben sie alle gemeinsam: die Überzeugung, dass eine mitfühlende Welt nicht nur möglich sondern sogar unvermeidlich sein wird, wenn sich die Menschheit positiv weiter entwickeln soll.
Die Autoren präsentieren ihre eigenen Vorstellungen, wie eine zukünftige Welt aussehen soll, indem sie aus verschiedenen Perspektiven eine mehr mitfühlende Zukunft skizzieren. Das Ergebnis ist eine Mischung aus guten Schwingungen, Licht und Hoffnung.
Es ist leider immer noch Realität, dass Vegetarier eine Minderheit sind, aber WAS für eine Minderheit. Wir sind bereits eine Gruppe der Gesellschaft, mit der man rechnen muss. Was beweist das besser als die vielfältigen Anstrengungen der Lebensmittelindustrie, auf unsere Bedürfnisse einzugehen. Der Veggie-Markt boomt nicht ohne Grund.


Renato Pichler, Präsident der EVU

 

Seite 16:

Danksagung der anima -Redaktion


Zum Heimgangs unserer Christine Beidl, die lange Jahre um die anima besorgt war, sind uns viele Kundgebungen des Beileids und der Betroffenheit zugegangen. Wir können sie nicht alle beantworten geschweige denn veröffentlichen und danken Ihnen allen auf diesem Wege. Stellvertretend für alle möchten wir die Zeilen, die die frühere bekannte Schauspielerin und dann Buchautorin, Lebensreformerin und Kämpferin für die Tiere, jetzt Abgeordnete zum Bayerischen Landtag Barbara Rütting geschrieben hat, wiedergeben:


Nach unserer Hertha Heger hat uns nun auch Christine Beidl verlassen. Aber wir wissen es ja, der physische Tod ist nicht das Ende. Und sicher gibt es eine schönere Welt als die, die wir alle gerade aushalten müssen. Auf diese freue ich mich.


Barbara Rütting

 

 

Seite 17:

Rocky
Also, ich bin der Rocky. Ab und zu laufe ich zu einer Zeitung und belle mir dort den Frust von der Seele. Doch letzthin ließ man mich nicht. Ich war den Nachbarn zu laut. Drum versuch’s ich mal bei der anima.
In letzter Zeit häuften sich wieder einmal die Meldungen über Jagdunfälle. Dies veranlasste mich, das Thema Jagd näher zu beleuchten und mich bei meinen Jagdhundekollegen umzuhören. Das Resultat meiner Recherchen ließ mir die Haare zu Berge stehen. Eine der grausamsten und tierquälerischsten Methoden, der sich Jäger bedienen, sind die Treibjagden, wo Wild „weidgerecht“ aufgescheucht wird um es abzuknallen. Bis zu 60 % der Tiere werden jedoch nicht richtig getroffen, sind schwer verletzt und erliegen, wenn sie nicht gefunden werden, einem qualvollen und langsamen Tod.
An vielen Orten in Österreich werden Fasane, Stockenten und Rebhühner gezielt in Massentierhaltungen gezüchtet. Oft tausende Vögel auf engsten Raum, ohne Rückzugsmöglichkeiten, keine Nester, keinen Wetterschutz, keine Ausweichmöglichkeiten, keinen Wasserzugang ..... Damit sich die Tiere in dieser qualvollen Haltung nicht gegenseitig verstümmeln und töten wurden ihnen die Schnäbel gestutzt oder sie bekommen den Schnabel durchbohrt und einen sogenannten Blinker, ein rotes Plastikplättchen, vor die Augen fixiert. Eine Großfasanerie in Nickelsdorf im Burgenland „produziert“ z. B. auf diese Weise rund 60.000 Fasane pro Jahr – nur für den Jagdspaß!
Nachdem ich diese Grausamkeiten in Erfahrung gebracht habe, soll mir noch ein Jäger das Märchen vom Naturschutz, vom Hegen und Pflegen etc. erzählen. Die Motivation, Jäger zu werden, ist letztendlich immer die Lust am Töten. Unlängst gaben dies Jäger bei einem Diskussionsabend in Weiz, den der „Verein gegen Tierfabriken“ organisierte, auch ganz unverblümt zu. Menschen, mit dieser für uns Tiere so verhängnisvollen Veranlagung, stehen jedoch einer immer kritischer werdenden Öffentlichkeit gegenüber.
Insgesamt gibt es in Österreich ca. 116.000 Jäger und Jägerinnen, die mehr als 1 Million Tiere pro Jahr umbringen. Dazu kommen schätzungsweise 30.000 Hauskatzen und 5.000 meinesgleichen, sprich Hunde.
Es ist meines Erachtens auch unverständlich, dass die Jagd aus dem Bundestierschutzgesetz grundsätzlich ausgenommen ist. Die Jagd ist eine brutale Tiernutzungsform unter vielen. Auch sie sollte daher vom Tierschutzgesetz reglementiert werden


meint Ihr entsetzter Rocky


Offenlegung
anima - Zeitschrift für Tierrechte
Medieninhaber und Verwaltung: Österr. Vegetarier Union (ÖVU), Postfach 1, 8017 Graz, Tel.0316-463717, 0676-347 6 346 und 0720-345 298 (Fairytel), email: anima@vegetarier.at. Vorsitzender der ÖVU: Dr. Erwin Lauppert, Graz; Stellvertreter Mag. Erwin Lengauer, Wien; Schriftführerin Michaela Schaller, Graz.
Herausgeber und Redaktion: Arbeitskreis Tierrechte der ÖVU, p.A. Erwin Lauppert, Postfach 1, 8017 Graz. Tel. w.o.
Grundlegende Richtung: Forum für die Anliegen der Tierrechte, Mobilisierung des Mitfühlens mit der am menschlichen Übermaß leidenden Kreatur, ob Maximalforderungen (Veganismus, Tierversuchsverbot), Lakto-ovo-Vegetarismus, oder minimal (artgerechte Nutztierhaltung, tierfreundlicheres Konsumverhalten, Informationen der Gesellschaft für humane Nutztierhaltung)


In eigener Sache - Um Mißverständnisse beim Lesen der anima zu vermeiden:
Wir verwenden bei Gattungsnamen die meist maskuline Form nach alter Übung in der Regel geschlechtsneutral, d.h. wir meinen damit auch weibliche Personen (ein Antrag des einzigen männlichen Vorstandsmitglieds der „Vegetarier“- Union, im Namen sprachlich auch die Frauen zu betonen, war von der 80%igen weiblichen Mehrheit schnöde zurückgewiesen worden). Wenn wir von Deutschen und Österreichern sprechen, meinen wir also nicht nur bei den Deutschen, wo es sich sprachlich von selbst versteht, sondern auch bei den Österreichern Männlein und Weiblein. Das gilt natürlich auch umgekehrt für Gattungsnamen weiblichen Geschlechts. Darum mögen sich Gänseriche, wenn wir von Gänsen sprechen, nicht ausgeschlossen fühlen. Manuskripte, die die „/In“-Form bevorzugen, ändern wir jedoch nicht.
Auch wird unserem geschätzten Publikum vielleicht mangelnde Einheitlichkeit in der Rechtschreibung auffallen. Das ist so. Wir bevorzugen in Übereinstimmung mit einigen anderen Publikationen die alte Rechtschreibung, belassen allerdings in neuer Schreibweise eingereichte Beiträge.

 

Wir bitten unsere Abonnenten bei Beitragszahlungen Namen und Adresse nicht zu vergessen (Wir bekommen von der Bank nur schlechte Kopien). Ebenso bitte Adreßänderungen mitteilen.
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Seite 18:

Notizen

Zum Tod des Gründers der englischen Vegan Society
Berichtigung: Ein bedauerlicher Fehler hat sich in der vorigen anima in die Meldung über den Tod des Begründers der Veganen Gesellschaft eingeschlichen. Sein Name lautet natürlich nicht Donald Regan sondern Donald Watson.


Vogelgrippe
Die Hühnerpest vulgo Vogelgrippe ist seit rund zehn Jahren mehr oder minder akut. Seither sind schätzungsweise fünfzig Millionen Menschen direkt oder indirekt an Hunger und rund eine Milliarde insgesamt gestorben, davon hundert an der Vogelgrippe, weder Millionen noch tausend nur hundert. Es wäre daher an sich müßig auch nur ein Wort darüber zu verlieren, wenn die Krankheit nicht Anlaß zu hysterischem Wüten gegen Tiere, Anlaß zu millionenfachem Töten wäre. Was wesentlich ist, hat dazu in der letzten Nummer schon Elisabeth Richter gesagt. Beizufügen wäre:
Die Verordnung der Stallpflicht hat hier tausende Kleinhalter, ob von Nutz- oder von Zierhühnern faktisch gezwungen, ihre Tiere umzubringen. Weil die Hühner frei herum liefen, zwar Nachtquartier aber keine Ställe hatten.


Da im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Grippe der Aktive Tierschutz Steiermark, der größte und rührigste steirische Tierschutzverein über die Region hinaus ins Gerede gekommen ist und die anima in Graz erscheint, noch eine weitere Klarstellung:


Der Verein hat am 10.2. zu einem Zeitpunkt, als Krankheitsfälle lediglich in Griechenland und im südlichen Italien bekannt waren, einen hilfsbedürftigen Schwan in sein Heim Arche Noah aufgenommen. Das mag im nachhinein betrachtet (der Vogel zeigte am 16.2. Krankheitssymptome und verstarb) nicht sonderlich klug gewesen sein, doch es war nicht unerlaubt.
Seither ist das zuständige Mitglied der Steiermärkischen Landesregierung, Herr Landesrat Seitinger, seinen zahlreichen Äußerungen nach zu schließen, böse auf die Arche Noah. Weshalb eigentlich? Daß sich der Aktive Tierschutz gerade im Winter um Tiere kümmert, die Hilfe brauchen, sollte für ihn als Tierschutzreferenten der Landesregierung doch nicht überraschend sein? Dazu ist ein Tierschutzverein schließlich da. Für die Seuchenbekämpfung allerdings ist nicht der Tierschutz sondern der Landesrat zuständig. Hatte er als Seuchenreferent der Landesregierung zeitgerecht jeden Kontakt mit frei lebenden Wasservögeln verboten? Nichts dergleichen. Warum ist der Herr Landesrat nicht auf sich selber böse? (Näheres über die Ereignisse auf der website des Vereins www.archenoah.at).


Fleischfohlen
Das Tabu-Thema Fohlen-Zucht war der "Pferderevue" (März 2006) eine Titelgeschichte "Die Schattenseite der Zucht - weshalb jedes Jahr Hunderte Haflinger- und Norikerfohlen geschlachtet werden" wert.
Jeden Herbst werden hunderte junger Haflinger- und Norikerfohlen versteigert, ihrer Mutter und der Freiheit auf der Weide entrissen und auf einen langen und qualvollen Transport zu italienischen Schlachthöfen geschickt.
Sie "Abfall" der Stutenmilchproduktion und der Tourismusindustrie, die sie für "Urlauber auf dem Bauernhof" in großer Zahl züchtet, und nach Ende der Saison nicht mehr braucht.
In einer Diskussionsrunde u.a. mit Vertretern von Haflinger- und Noriker-Zuchtverbänden demTierarzt Dr. Franz-Joseph Plank und dem Leiter des Instituts für Tierhaltung und Tierschutz, Univ.Prof. Dr. Josef Troxler, letzterer: Beim Schlachtfohlen-Export entsteht zunehmend ein "Imageproblem für die Zuchtverbände". Ich sehe nicht ein, warum halbjährige Fohlen geschlachtet werden müssen. Ich habe immer nur gehört: Es rentiert sich nicht. Ja warum macht man es dann? Warum hält dann jeder Bauer eine Stute?"
Vor einigen Jahrzehnten war es in Österreich den Fleischereien noch verboten, Pferdefleisch anzubieten. Das war speziellen Pferdefleischhauereien vorbehalten. Kein Mensch, der etwas auf sich hielt, kaufte Pferdefleisch.
Plank: „Es ist durch das Tierschutzgesetz verboten, Hunde und Katzen für Nahrungszwecke zu töten. Ist es angebracht, Tiere, die dem Menschen genauso zugetan sind und uns so viel geben, zu töten und aufzuessen, wenn man sie nicht mehr braucht. Pferde sind Seelengenossen, Freizeitpartner des Menschen - und dennoch behandelt man sie auf den Märkten und im Schlachthof um keinen Deut besser als sonstiges "Schlacht-Vieh". Was aber nicht heißt, daß mir die Kälber, Ferkel oder Kaninchen nicht genauso leid tun, die tagelang transportiert und dann geschlachtet werden."
Die Lösung für Tierfreunde: Meiden Sie Bauernhöfe, die Pferde halten, als Urlaubsdomizil und Kosmetika aus Stutenmilch.


Finnland: Nerz-Filmer ins Gefängnis
Der VgT-Obmann DDr. Balluch stand am 9. u. 10.3. in Kokkola, Finnland vor Gericht. Er hatte 2003 im Lande Pelzfarmen gefilmt. Der Staatsanwalt fordert Gefängnis wegen Störung des öffentlichen Friedens. Das Urteil steht noch aus.

 

Importverbot für Hunde- und Katzenfell
Nachdem jahrelang Tierschützer wegen der gräßlichen Zustände vor allem in China für ein Importverbot für Hunde- und Katzenfell plädiert hatten (erinnert sei an die Unterschriftenaktion in der anima) brachte der Internationalen Bund der Tierversuchsgegner im Sommer im österr. Parlament eine entsprechende Bürgerinitiative ein, die am 15.12. im Petitionsausschuß des Nationalrats behandelt wurde. Dort faktisch ohne Erfolg (wir berichteten).
In der Nationalratssitzung am 25.1.2005, in der die Petition endgültig behandelt wurde, ergab sich jedoch – wohl dank der vielen tierschützerischen Bemühungen – eine Wende. Alle im Parlament vertretenen Parteien stellten zusammen folgenden Entschließungsantrag, der einstimmig angenommen wurde:
Die zuständigen Mitglieder der Bundesregierung werden ersucht
ein nationales Importverbot von Hunde- und Katzenfellen nach rechtlicher Klärung auszuarbeiten und geeignete Umsetzungs-schritte zu prüfen und auf europäischer Ebene für die Schaffung eines internationalen Kennzeichnungssystems von Fellen in verarbeiteten Kleidungsstücken einzutreten."
Dazu eine Anmerkung. Es ist schön, daß sich die Parteien zu einer einhelligen Aktion aufgerafft haben. Nur, Nationalrats-Entschlies-sungen gibt es viele, und gar mancher sind keine Taten gefolgt. Wir bitten alle Tierfreunde, die Politik, insbesondere die zuständige Ministerin Rauch-Kallat weiter zu bedrängen.

 

Aus der guten alten Zeit

Menschen, die gegen Tierquälerei kämpfen verzweifeln oft angesichts der vielen Grausamkeiten, denen sie tagtäglich begegnen. Und der Vergeblichkeit vieler ihrer Bemühungen. Da kann ein Blick in die Vergangenheit hilfreich sein. Manches hat sich doch zum Besseren gewendet, wie beispielsweise in den
„ Erlaß der böhmischen Statthalterei (d. i. die Provinzbehörde) vom 29. October 1870 an die böhmischen Bezirksbehörden betreffend die Republicierung der Vorschriften zur Hintanhaltung der Thierquälerei“ zeigt, der da lautet:


„ Es ist wiederholt die Wahrnehmung gemacht worden:


a) daß das zum Verkaufe oder im sonstigen Verkehre von einem Orte zum andern transportierte Federvieh oft übermäßig fest gebunden, oft auch in engen Hürden so zusammengepfercht wird, daß es auf- und aneinandergedrückt kaum athmen kann und nebstbei selbst in der warmen Jahreszeit oft tagelang jedes Futters und Getränkes entbehrt


b) daß Kälber, Schweine und anderes Stechvieh bei dem Transporte jämmerlich zusammengeschnürt und oft mit von dem Schubkarren herabhängenden Köpfen auf
dem Boden und Pflaster die ganze Länge des Weges entlang geschleift und so auf die unmenschlichste Weise oft zu Tode gemartert werden


c) daß bei der Verwendung von Hunden zum Ziehen dieselben durch Auflegung zu großer Lasten überbürdet, nebstbei überdies noch durch Schläge, Stöße und andere grobe Mißhandlungen zur Fortbewegung angetrieben werden, und es offenbar anschaulich ist, daß diese Thiere durch die an ihnen verübten Mißhandlungen und den Mangel an hinreichender Nahrung an Kräften so herabgekommen sind, daß sie den übertriebenen Forderungen ihrer Eigenthümer nicht entsprechen können, wobei es nicht selten vorkommt, daß sich die Leiter der Hunde noch überdies öfter selbst auf den Karren setzen und sich mit Unwendung der härtesten Antreibungsmittel streckenweise mit fortziehen lassen, endlich


d) daß Pferde und Zugochsen, wenn sie die übermäßigen Lasten besonders bei vorkommenden Anhöhen weiter zu ziehen außerstande sind, oft auf das heftigste angetrieben werden, wobei sich die Leiter des Gespannes häufig die grausamsten und empörendsten Mißhandlungen ihrer Zugthiere erlauben.

Abgesehen davon, daß eine derartige grausame Behandlung von Thieren nicht nur den Unwillen eines jeden human Gesinnten erregen muß, stellen sich auch dergleichen Handlungen als strafbar dar; es sind daher sämmtliche Sicherheitsorgane angewiesen worden, jede grausame Behandlung von Thieren, namentlich aber die so häufig vorkommenden angeführten Fälle von Thierquälerei möglichst hintanzuhalten, die in der Thierquälerei betretenen Individuen vorläufig zurechtzuweisen und wenn diese letzteren dessenungeachtet in ihrem grausamen Verfahren beharren oder sich den an sie ergangenen Weisungen widersetzen, der Straf-amtshandlung zuzuführen.“


Daß wir gerade den Erlaß der böhmischen Statthalterei wiedergeben, besagt nicht, daß die Zustände in den anderen Kronländern der Habsburger Monarchie oder in anderen europä-ischen Staaten besser gewesen wä-ren. Es war nur gerade dieser Ukas, der uns in die Hände geraten ist.


Hat sich wirklich viel zum Bessern gewendet? Wenn wir die Berichte von animals-angels.de lesen, über die Transporte von Schafen aus Australien in den arabischen Raum, von Pferden aus Südamerika nach und in Europa, von Kälbern in Europa, von Rentieren in Norwegen usw., kommen uns Zweifel.

 

 



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