Literatur


Neue Bücher: Mensch-Tier-Ethik im interdiszipi. Diskkurs (mit einem Beitrag von Erwin Lengauer)

Helmut F. Kaplan, Tierrechte: Wider den Speziesismus,
siehe www.vegetarisch.org

Univ. Prof. Kurt Remele
Die Würde des Tieres ist unantastbar -

Eine neue christliche Tierethik, siehe www.vegetarisch.org


Infomationen zur vegetarischen Ernährung:

Praktischer Ratgeber:

Dr.med.Sigrid Steeb, Vegetarisch. Gesund.
Miteinem Geleitwort von Prof.Leitzmann – Alles über veg. Ernährung mit vielen Rezepten
Schlütersche Verlagsges. Hannover 2011, 188 Seiten, ca. 20 €

 

Das wissenschaftliche Standardwerk:

Claus Leitzmann / Markus Keller

Vegetarische Ernährung

3. aktualisierte Auflage, Verlag E. Ulmer UTB Stuttgart 2013, 23 €(D), 380 Seiten brosch., ca. 21,5 x15 cm

Das grundlegende wissenschaftliche Werk zum Vegetarismus, von zwei Ernährungwissenschaftlern, dem langjährigen Experten in diesem Fachbereich Univ. Prof. Claus Leitzmann und seinem früheren Mitarbeiter Univ.Doz. Markus Keller, jetzt u.a. Leiter des von ihm gegründeten Institus für alternative und nachhaltige Ernährung (IFABE) verfasst, liegt nun in dritter, aktualisierter Auflage vor. Ein Werk nicht nur für Studierende und einschlägig beruflich Tätige, auch für Laien, die sich gründlicher informieren wollen, interessant. Das Buch enthält u.a. einen längeren Abschnitt über die Geschichte des V. und seine heutige Stellung, sowie praktische Ernährungsratschläge.
Die Beurteilung der vegetarischen Ernährung ist die in der nachfolgend beschriebenen Kurzausgabe als Fazit wiedergegebene. Noch einige Kernsätze aus dem abschließenden Resümee im Buch:
Vegetarische Kostformen sind artgerecht und zeitgemäß.
Vegetarier weisen ein geringeres Risiko für eine Reihe von chronischen ernährungssoziierten Krankheiten auf.
Auch für Vegetarier kann eine Ernährungsberatung hilfreich sein.

Claus Leitzmann

egetarismus – Grundlagen, Vorteile, Risiken

Verlag C.H.Beck München, 3.Auflage 2009, Taschenbuch, 125 Seiten, 7,90 €(D)


Das erstmals 2001 erschienene, 2007 aktualisierte Taschenbuch folgt in Aufbau und Darstellung weitgehend dem vorne beschriebenen grundlegenden Werk ‚Vegetarische Ernährung’ erster bzw. zweiter Auflage. Es bietet so einen kurz gefassten Überblick über den Vegetarismus: seine Arten, Beweggründe, Geschichte, Ernährungsphysiologische Bewertung unter Bezug auf die maßgeblichen Nährstoffe und Lebensphasen, Einfluss auf Erkrankungen etc., ohne den eser durch zu viele Details zu belasten.
Das Fazit: ‚Eine abwechslungsreiche, gut zusammengestellte vegetarische Ernährung ist geeignet, die artgerechten Ernährungsbedürfnisse des Menschen in optimaler Weise zu befriedigen. Auf der anderen Seite bergen vegetarische Kostformen mit deutlich eingeschränkter Nahrungsmittelauswahl wie etwa die vegane Ernährung, auch das potentielle Risiko einer unzureichenden Versorgung mit verschiedenen Nährstoffen. Zur Mängelvermeidung sind hier besonders sorgfältige Lebensmittel-Zusammenstellung und ausgeprägtes Ernährungswissen angezeigt.’
Eine Anregung: Für den Leser hilfreich wäre ein Kapitel ‚Praktische Umsetzung der vegetarischen Ernährungsweise’, wie es die große Ausgabe enthält.

Informationen zur veganen Form der vegetarischen Ernährung:

Neal Barnard, ISS DICH FIT, rororo TB 1998

Englisch:
Stephen Walsh PhD
, Plant Based Nutrition and Health

 

Ethik, Tierschutz:

Christa Blanke

Mit den Augen der Liebe
– Ein Tagebuch der Hoffnung – Wir sind bei den Tieren

Animals’ Angels Press Frankfurt a.M. 2012, 12.80 €, 172 Seiten, TB 19,5 x 12,5 cm, ISBN-13: 978-3981494600

Christa Blanke hat aus ihrem eigenen Erle-ben mit „Schlachtvieh“tranporten in einfa-chen Worten eine erschütternde Anklage gegen unseren Umgang mit „Nutz“tieren geschrieben. Mehr siehe auf den Seiten 3 und 4. Dort können Sie kurze Auszüge aus dem Werk lesen.

 

Helmut F. Kaplan

Tierrechte – Modetrend oder Moralfortschritt

Books on Demand 2012, 9.90 €, 116 Seiten, brosch., ca. 20 x 13 cm, ISBN-13: 978-3848223091

 

Helmut F. Kaplan

Leichenschmaus
Ethische Gründe für eine vegetarische Ernährung

Verlag Books on Demand 2011, Preis 15,90 (D), 268 Seiten, TB brosch., ca.19 x 12 cm, 13-978-3844872644

Ergänzte Neuauflage des 1993 erstmals erschienenen, inzwischen ins Französische und Japanische übersetzten Werkes. Es gilt als eines der wichtigsten Tierrechtsbücher. Eine unfassende Darstellung der ethischen Gründe für den Fleischverzicht.

 


Edgar Kupfer-Koberwitz

Die Tierbrüder
Eine Betrachtung zum ethischen Leben

Bernd Höcker Verlag, Lutterothstr. 54, 20255 Hamburg, 2010, 96 Seiten, brosch., Format ca.18,5 x 12 cm, 7,90 €(D), ISBN 13-978-3-9811760-5-6, www .veggiswelt.de

Der Höcker-Verlag hat uns dankenswert dieses lange vergriffene kleine Schrift wieder gegeben. Es ist ein Kleinod unter den vielen Büchern, die sich mit unserem Verhältnis zu Tieren und dem, was wir ihnen antun, beschäftigen. Geshrieben von einem Häftling im KZ Dachau.

 

Karen Duve

Anständig essen – ein Selbstversuch

Galiani Verlag Berlin 2011, 335 Seiten, geb., Format ca. 21 x 13,5 cm,19,95 €(D)

(Aus anima Nr.1/2011): Zwei Bücher haben im letzten Jahr aus vegetarischer Sicht Furore gemacht, Tiere essen des US-Amerikaners Jonathan Safran Foer und Anständig essen der deutschen Schriftstellerin Karen Duve. Furore zu Recht. Beide befassen sich mit dem gleichen Sujet, der Abkehr von der konventionellen Ernährungsweise hin zu achtsamen Leben, Verzicht auf Tierisches. Sie ähneln einander aber sind doch ganz verschieden. Schon im Ansatz. Foer war bereits als Kind angestoßen von einer Babysitterin, die Fleisch verweigerte, weil sie Tieren nicht wehtun wollte, ...zeitweise Vegetarier ..

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Jonathan Safran Foer

Tiere essen

Verlag Kiepenheuer & Witsch Köln 2010, 400 Seiten, geb., Format ca. 22 x 14,5 cm, 19,95 €(D). (Titel der amerik. Originalausgabe: Eating Animals)


Den amerikanischen Erfolgsschriftsteller Foer braucht man hier wohl niemandem mehr vorzustellen. Kaum eine Zeitung, die nicht lang und breit über ihn und sein neues Buch berichtet hat. Die Ursache dieser Medienflut können wir nicht ergründen; war es die Tatsache, dass die Viehwirtschaft abseits jeder Ideologie als mitverantwortlich für den Klimawandel erkannt wurde, war es das Werk eines Werbegurus, sei es was immer, wir als Vegetarier können uns über so viel Medienpräsenz nur freuen.
Übrigens, das Buch ist es wert hervorgehoben zu werden. Es unterscheidet sich von der übrigen meist doch etwas doktrinären Art der Vegi-Bücher.
Foer erzählt in einfachen Worten seine Ent-wicklungsgeschichte weg vom Fleisch. Wie das war in seiner Familie mit dem Essen, wie er als Neunjähriger erstmals mit Vegetarismus in Berührung kam, als seine Babysitterin die angebotene Hühnersuppe mit den Worten ablehnte: Ich möchte niemandem wehtun. Wie er dann als Heranwachsender mal Fleisch aß, dann wieder Vegetarier wurde, u.a. um den Brüsten von Aktivistinnen näher zu kommen; nebenbei ein bisher in den vegetarischen Werbeschriften sträflich vernachlässigtes Argument. Wie er sich dann, als sein Kind auf die Welt kam entschloss, der Sache mit dem Fleisch ernsthaft auf den Grund zu gehen, drei Jahre lang recherchierte, auf Betrieben, in der Literatur und so zum überzeugten Vegetarier wurde. Er erzählt alle seine Erlebnisse und Erkenntnisse unprätentiös ohne erhobenen Zeigefinger, grausliche und schöne.
Es wäre erstaunlich, würde, wer das Buch liest, nicht zum Vegetarier.



Gabriela Kompatscher
mit Albrecht Classen und Peter Dinzelbacher

Tiere als Freunde im Mittelalter -
eine Anthologie

, Wissenschaftlicher Verlag Bachmann Badenweiler 2010, 560 Seiten, kart., 20 x 13 cm, 29,50 €(D), ISBN 978-3-940523-08-2, w ww.bachmann-verlag.de

Das Mittelalter, die Zeit etwa vom 6. bis zum 15 Jahrhundert, gilt nicht gerade als Periode besonderer Menschenfreundlichkeit und schon gar nicht Tierfreundlichkeit. Nüchterne Beob-achter, fürchte ich, könnten allerdings diesen Mangel auch in unserer heutigen Welt erkennen, wenn auch von Worthülsen verdeckt. Immerhin hat der amerikanische Politwissenschaftler Rudolph Rummel die Zahl der im 20. Jahrhundert im staatlichem Auftrag ermordeten Menschen mit 170 Millionen beziffert (zitiert nach Yaacov Lozowick in ‚Hitlers Bürokraten’). Massentierhaltung, Tierversuche sind wohl auch nicht Punkte, die uns positiv vom Mittelalter unterscheiden.
Sei dem wie immer, Gabriela Kompatscher, Universitätsprofessorin in Innsbruck, Fach Latinistik, Spezialgebiet lateinische Texte des Mittelalters, nahm es als Wissenschaftlerin und dazu Tierrechtlerin verdienstvoll auf sich, in dieser gemeinhin als dunkel bezeichneten Zeit Zeichen der Empathie gegenüber Tieren aufzuspüren. Mitgearbeitet haben hiebei die Univer-sitätsprofessoren Albrecht Classen, u. a mit deutscher Literatur im Mittelalter befasst, und Peter Dinzelbacher, Histo-riker.
Das Ergebnis ist die vorliegende Anthologie mit ungefähr siebzig Textstellen, religiöse und weltliche, Gedichte, Erzählungen, Auszüge aus Romanen etc. Alles Stellen, die von einer gefühlsmäßigen Bindung an Tiere oder doch von einfühlsamer Beobachtung ihres Verhaltens zeugen. Breiten Raum nehmen natürlich Heilige ein, nicht nur Franziskus, insbesondere auch irische Mönche der Frühzeit. (Berichte. die nur die Macht des Heiligen über Tiere aufzeigen wollen, wurden nicht aufgenommen).
Die einzelnen Texte werden erläuternd ein-begleitet, als wissenschaftliche Arbeit ergänzt durch Anmerkungen und Quellenangaben. Dem meist lateinischen oder mittelhochdeutschen Originaltext ist jeweils die deutschen Übersetzung gegenübergestellt; sie hält sich möglichst an den Wortlaut des Originals.
In der ausführlichen Einleitung widmen sich Kompatscher und Dinzelbacher mehr den positiven Beziehungen, insbes. dem Verhältnis Heilige und Tiere, während Classen das Tier und seinen Gebrauch im Mittelalter allgemein behandelt.


Es ist nicht immer leicht, eine andere Zeit zu verstehen, und es macht wenig Sinn, sie überheblich am Geist der eigenen zu werten. (Wobei nebenbei bemerkt die eine oder andere heutige Zeitströmung etwa einstigen Hexenwahn begreifbar macht).

Viele Texte werden den Lesenden nahe sein; sie erkennen mit Freude, Tierliebe lebt in jeder Zeit und ist etwas zutiefst Menschliches.
Manch Heiligengeschichte wird uns vielleicht ferner sein. Da gilt, was Gotthard M. Teutsch in seinem Lexikon der Tierschutzethik zum Stichwort Heilige und Tiere sagt:

„Das Leben der Heiligen ist wie ein Stück vorweggenommener Verheißung“. Und er zitiert Gertrude und Thomas Sartory, die in ihrer Anthologie Ich sah den Ochsen weinen mit christlichen Texten aus römischer Zeit (1979) meinen:
„ Hier wird ahnbar und in bestimmten Augen-blicken sogar sichtbar, wie der Mensch eigentlich gemeint ist – und von welcher Art seine Beziehung zum Tier nach dem Willen des Schöpfers hätte sein sollen. Dieser Hauch von Paradies gibt den Geschichten von Heiligen und Tieren ihren eigentümlichen Zauber – so als schaute man durch ein Guckloch in den Garten Eden.“

 

Helmut F. Kaplan:

"Ich esse meine Freunde nicht"

Neuerscheinung zur Tierethik, Oktober 2009

Trafo Wissenschaftsverlag Oktober 2009, Taschenbuch 131 Seiten,12,80 €{D), ISBN-13: 978-3896269416, www.trafoberlin.de

Fast alle bisherigen Bücher zur Tierethik sind entweder tendenziell esoterisch oder aber ausgesprochen akademisch. Beides verhindert den wünschenswerten praktischen und politischen Brückenschlag zu brisanten Themen wie ethische Ernährung, artgerechte Tierhaltung, Tierversuche, Welthunger, Umweltzerstörung oder Klimawandel. In seinem neuen Buch erläutert der renommierte Tierethiker Helmut F. Kaplan ebenso fundiert wie allgemeinverständlich, was an unserem Umgang mit Tieren moralisch falsch ist.
„ Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will“, erkannte Albert Schweitzer in der Folge eines Offenbarungserlebnisses am Ogowefluß in Gabun. Wenn wir uns in keiner Konfliktsituation befinden (was die Regel ist), ist dies ein hinreichender Leitsatz für moralisches Handeln. Einfache Regeln reichen meistens aus, um uns zu sagen, was wir tun sollen. George Bernard Shaws berühmtes Diktum „Tiere sind meine Freunde ... und meine Freunde esse ich nicht“ ist eine andere einfache und einleuchtende Aussage bzw. Regel. Darum geht es in diesem Buch: um praktikable Grundsätze für moralisches Handeln. „Ethik ist praktisch, oder sie ist nicht wirklich ethisch“, sagt der in Princeton lehrende Philosoph Peter Singer.
In den vergangenen Jahrzehnten entstand eine umfangreiche Literatur zur Tierethik. Unsere moralische Verantwortung gegenüber Tieren ist mittlerweile de facto philosophisch besser begründet als unsere moralische Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen. Aber komplexe Theorien beeinflussen die tägliche Praxis nun einmal kaum. Das vorliegende Buch beseitigt dieses Theorie-Praxis-Gefälle für einen Großteil der Tierethik und schafft damit die notwendige Voraussetzung für gesellschaftspolitische Diskussionen und praktische Veränderungen.
Helmut F. Kaplan zählt zu den Pionieren der Tierrechtsbewegung und schrieb viele Bücher und Hunderte von Aufsätzen und Artiken zur Tierethik bzw. zu Tierrechten. Er ist Autor des mehrfach übersetzten Bestsellers „Leichenschmaus - Ethische Gründe für eine vegetarische Ernährung“ und Verfasser des Artikels „Vegetarianism“ der 2011 erscheinenden „Encyclopedia of Applied Ethics“ (Elsevier, Oxford).

 

 


 

 

Peter Singer
Befreiung der Tiere
- Eine neue Ethik zur Behandlung der Tiere (Titel der englischen Ausgabe: Animal Liberation; deutsche Erstausgabe 1982, Hirthammer Verlag, München, 302 Seiten), rororo-Taschenbuch 1996, öS 196. Dieses Werk war Anstoß zur modernen Tierrechtsbewegung

Wilhelm Brockhaus (Hrsg).
Das Recht der Tiere in der Zivilisation - Einführung in Naturwissenschaft , Philosophie und Einzelfragen des Vegetarismus, 310 Seiten, Hirthammer Verlag, München 1975

 

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ERNÄHRUNG

 


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